Weil er keinen Führerschein hatte, war ein 33-jähriger Algerier am Mittwochabend um keine Ausrede verlegen.

Gegen 20.15 Uhr war der Mann einer Polizeistreife aufgefallen, weil er im Schneckentempo über die Staatsstraße 2135 in Richtung Regen kroch. Er war derart langsam unterwegs, dass sich hinter ihm schon eine lange Autoschlange gebildet hatte. Weil er seinen Wagen derart unsicher steuerte, wurde er an der Einmündung zur B85 von der Polizei einer Verkehrskontrolle unterzogen. Die Polizisten staunten nicht schlecht, denn neben dem 33-Jährigen saß seine hochschwangere Frau. Beide gaben an, dass sie kurz vor der Entbindung stehen würde und deshalb dringend ins Krankenhaus nach Zwiesel müsse. Warum man dann aber zu langsam und nicht zu schnell fährt, bleibt wohl das Geheimnis des jungen Mannes. Einen Führerschein konnte der 33-Jährige nicht vorzeigen. Da aber ein Alkoholtest negativ verlief und er sich mit seinen Personalien entsprechend ausweisen konnte, wollten die Polizeibeamten der bevorstehenden Entbindung freilich nicht länger im Weg stehen und erlaubten die Weiterfahrt.

Spätere Ermittlungen ergaben dann aber, dass der 33-Jährige seinen Führerschein mitnichten vergessen hatte - er hatte gar keinen. Nachfragen im Krankenhaus Zwiesel ergaben außerdem, dass auch die Geschichte mit der bevorstehenden Entbindung eine glatte Lüge war, denn das Paar tauchte erst gar nicht im Krankenhaus auf. Stattdessen wurden sie in ihrem Zuhause in Regen angetroffen. Dort zeigte der 33-Jährige Reue und gestand, keinen Führerschein zu haben. Das Auto hatte er sich lediglich von seiner Schwägerin aus Deggendorf geliehen. Der Schlüssel zu dem Wagen wurde von den Polizisten sichergestellt. Gegen den Mann wird jetzt ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet. Ebenso gegen seine Schwägerin wegen Gestattens des Fahrens ohne Fahrerlaubnis.