Sie steht mit den deutschen Verkehrsregeln auf Kriegsfuß. Das zumindest lässt sich vermuten, wenn man die offenen Bußgelder der jungen Frau betrachtet.

Die Staatsanwaltschaften München I und Deggendorf suchten die Verkehrssünderin mit vier Erzwingungshaftbefehlen, weil sie in sieben Fällen beharrlich ihre Strafzettel nicht bezahlt hatte. Am Sonntag (6. Dezember) haben Bundespolizisten die 27-Jährige festgenommen, als sie nach Istanbul ausreisen wollte.

Mindestens sieben Mal hatte die junge Frau in diesem Jahr Ordnungswidrigkeiten begangen, war dabei erwischt worden und hatte die daraus resultierenden Bußgelder nicht bezahlt. Alles in allem war die säumige Zahlerin den Behörden 488 Euro, bestehend aus Bußgeldern und Verwaltungskosten, schuldig geblieben. Daher hatten Richter an den Amtsgerichten in München und Deggendorf zusammen vier Erzwingungshaftbefehle gegen die Münchnerin erlassen. Anschließend beauftragten die Staatsanwaltschaften München I und Deggendorf die Polizeibehörden mit der Suche nach der 27-Jährigen. Am frühen Sonntagnachmittag haben Bundespolizisten die Frau jetzt verhaftet, als sie im Terminal 1 als einer der letzten Passagiere des Fluges nach Istanbul die Ausreisekontrolle durchlief.

Den drohenden Gefängnisaufenthalt vor Augen, bezahlte die Münchnerin die geforderten Beträge bei der Bundespolizei dann doch und durfte die Wache auch wieder verlassen. Das Flugzeug nach Istanbul war zu dem Zeitpunkt aber schon ohne sie abgeflogen.