Ein bisher unbekannter Schleuser hat laut Polizei in der Nacht von Sonntag, 13. Oktober, auf Montag, 14. Oktober, insgesamt sechs syrische Migranten in Bad Kötzting abgesetzt. Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen ermittelt wegen Einschleusens von Ausländern und sucht Zeugen.

Laut Polizeibericht informierte gegen 5.10 Uhr der Zugbegleiter der Oberpfalzbahn RB 27 von Lam nach Cham die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen über eine Personengruppe ohne Dokumente. Streifen der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen und der Polizeiinspektion Cham eilten zum Bahnhof Cham. Die Beamten stellten insgesamt sechs Syrer fest. Die Migranten konnten weder einen gültigen Reisepass noch einen erforderlichen Aufenthaltstitel vorlegen.

Die zuständige Bundespolizeiinspektion Waldmünchen übernahm die polizeiliche Sachbearbeitung. Beim Abgleich der Fingerabdrücke mit dem polizeilichen Informationssystem stellte sich heraus, dass gegen die Syrer eine gültige Wiedereinreisesperre vorlag. Die Bundespolizeiinspektion Passau hatte die Männer bereits am Donnerstag, 10. Oktober, bei der unerlaubten Einreise ertappt und einen Tag später nach Tschechien zurückgeschickt.

Zwischenzeitlich in Bad Kötzting abgesetzt

Ersten Erkenntnissen zufolge holte dann am Sonntag, 13. Oktober, ein bisher unbekannter Schleuser drei der Migranten am Bahnhof Budweis in Tschechien mit einem hellen Skoda Superb ab und setzte sie zwischen 19.30 und 20 Uhr am Supermarkt Lidl in Bad Kötzting ab. Anschließend fuhr er zurück nach Budweis und holte die anderen drei Migranten. Die Absetzung der zweiten Gruppe erfolgte am Montag, 14. Oktober, zwischen 0.45 Uhr und 1 Uhr, ebenfalls beim Lidl in Bad Kötzting.

Die Syrer gingen dann zum Bahnhof Zellertal bei Bad Kötzting und stiegen um 5.07 Uhr in die Oberpfalzbahn nach Cham.

Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen ermittelt gegen den unbekannten Fahrer wegen Einschleusens von Ausländern. Die Ermittler suchen Zeugen, die die Absetzung der Migranten in Bad Kötzting beobachtet haben oder Angaben zu dem hellen Skoda Superb machen können. Sachdienliche Hinweise werden an die Bundespolizei Waldmünchen über die Telefonnummer 09972/9408-0 oder per E-Mail an bpoli.waldmuenchen@polizei.bund.de erbeten.

Zudem zeigten die Bundespolizisten die syrischen Migranten im Alter zwischen 22 und 41 Jahren wegen des Verstoßes gegen das Einreiseverbot und unerlaubter Einreise an. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen leiteten die Beamten die Migranten an die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Regensburg weiter.