Sturmtief "Bianca" hat am Donnerstagabend teilweise heftige Schneefälle und orkanartige Böen nach Ostbayern gebracht. Über 100 mal mussten Polizei und Feuerwehr in der Nacht ausrücken.

In Niederbayern zählte die Polizei von Donnerstag, 18.45 Uhr, bis Freitag, 5.30 Uhr, insgesamt 71 witterungsbedingte Einsätze, wie ein Polizeisprecher auf idowa-Anfrage mitteilte. In den meisten Fällen waren es umgestürzte Bäume, die den Einsatzkräften zu schaffen machten. Allerdings kam es auch zu 30 Unfällen. In Reisbach fuhr etwa ein Autofahrer gegen einen umgestürzten Baum und zog sich dabei leichte Verletzungen zu. Insgesamt wurden bei den Unfällen laut Polizei vier Personen verletzt, zum Glück alle nur leicht.

In der Oberpfalz zählte die Polizei in der Nacht 43 witterungsbedingte Unfälle. In den meisten Fällen waren die Autofahrer auf schneebedeckten Straßen in den Graben oder gegen Leitplanken gerutscht. Zwei Personen wurden leicht verletzt. Darüber hinaus wurden insgesamt 45 umgestürzte Bäume gemeldet, die teilweise auch Straßen blockierten. Den größten Schaden verursachte ein umgestürzter Baum in Blaibach, der eine Stromleitung beschädigte. Dadurch geriet ein Transformatorhaus in Brand. Etwa 50 Haushalte waren deswegen bis zum frühen Morgen ohne Strom. In Furth im Wald blockierte außerdem zeitweise ein Lastwagen die B20.

Großes Glück hatte dagegen ein Autofahrer in Walpertskirchen im Landkreis Erding: Sein Auto wurde während der Fahrt von einem umfallenden Baum getroffen - der 20-Jährige überstand den Unfall jedoch völlig unverletzt.

Neben Niederbayern und der Oberpfalz gab es auch in Oberbayern zahlreiche Einsätze. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord zählte etwa 180 Vorfälle. Überwiegend sorgten umgestürzte Bäume, aber auch andere ungesicherte Gegenstände für Behinderungen auf den Straßen. Es gab demnach 25 Unfälle in Zusammenhang mit dem Unwetter. Ein Baum verursachte Behinderungen auf der S-Bahnstrecke zwischen München und Erding, nachdem er gegen Mitternacht bei Aufhausen auf die Bahngleise der S2 gestürzt war.