Ohne Schutzmaske am Münchner Flughafen

Mit Fake-Attest eines Urologen aus dem Internet


Bundespolizisten sorgen am gesamten Münchner Flughafen für die Sicherheit von Mitarbeitern und Reisenden. Da ist es selbstverständlich, dass die Beamten aktuell nicht wegschauen, wenn ihnen jemand ohne Mund-Nasen-Schutz vor die Füße läuft. Mit diesem Zettel wollte der Maskenverweigerer die Beamten hinters Licht führen.

Bundespolizisten sorgen am gesamten Münchner Flughafen für die Sicherheit von Mitarbeitern und Reisenden. Da ist es selbstverständlich, dass die Beamten aktuell nicht wegschauen, wenn ihnen jemand ohne Mund-Nasen-Schutz vor die Füße läuft. Mit diesem Zettel wollte der Maskenverweigerer die Beamten hinters Licht führen.

Von Redaktion idowa

Das Thema Schutzmasken ist eines der großen polariserenden Themen in Corona-Zeiten. Notwendiges Übel für die einen, überflüssiges Hirngespinst für die anderen. Zu letzterem Lager gehört offenbar ein 33-jähriger Münchner, der gestern am Flughafen negativ auffiel. Ohne Maske zückte er zielsicher vor den Bundespolizisten ein Attest, das ihn von der Maskenpflicht befreien sollte. Doch dem war nicht so.

Der 33-Jährige fiel den Beamten gestern Abend im Munich Airport Center auf, weil er keine Schutzmaske trug. Bei seiner Kontrolle war er sich jedoch keiner Schuld bewusst - denn er hatte ja ein Attest. Einziges Problem: das Attest war nicht einmal das Papier wert, auf das es gedruckt war. Laut eigenem Bekunden würde er unter Atemnot und Panikattacken leiden. Deshalb hatte er ein Attest parat, das ihn seiner Meinung nach von der Maskenpflicht befreien sollte. Doch weit gefehlt. Die Bundespolizisten erkannten sofort, dass dieses Attest eine Fälschung war. Keine Seltenheit in diesen Tagen. Denn derlei Atteste kursieren mittlerweile bundesweit. Sie sind kinderleicht für jedermann im Internet von der Seite eines Urologen aus Hessen zu erhalten. Wenig überraschend, kannte der 33-Jährige dann auch nicht einmal den Namen seines angeblichen Arztes. Sekunden später knickte er ein und gab zu, gelogen zu haben. Demnach hatte ihm ein Freund das Formular zugeschickt - als Freibrief für einen maskenfreien Alltag sozusagen. Das kommt den 33-Jährigen nun allerdings teuer zu stehen. Ihm wurde noch an Ort und Stelle ein Bußgeld von 150 Euro aufgebrummt. Zusätzlich wurde der Mann wegen eines Verstoßes gegen die Bayerische Infektionsschutzverordnung angezeigt. Auch wegen der Fälschung von Gesundheitszeugnissen muss er sich unter Umständen noch verantworten.