Bei einem Betriebsunfall am heutigen Freitag ist auf dem Hof einer Biogasanlage in Schatzendorf (Landkreis Cham) ein 51-jähriger Betriebshelfer aus Nürnberg ums Leben gekommen.

Wie es zu dem Unfall kam, lässt sich nach Angaben der Polizei allerdings nur schwer rekonstruieren. Die Beamten der Polizeistation Waldmünchen gehen davon aus, dass der Mann um 7.45 Uhr die Anlage mit einem Lader über den Beschicker befüllt hat. Kurz vor 10 Uhr machte sich dann der Betreiber der Biogasanlage auf die Suche nach seinem Betriebshelfer und schaltete dabei die laufende Förderschnecke im Beschicker ab.

Der 53-jährige Betreiber der Anlage glaubte, in der Silage die Leiche des Betriebshelfers entdeckt zu haben und alarmierte die Rettungskräfte. Feuerwehren aus Rötz, Bernried und Stamsried eilten nach Schatzendorf, ebenso der Einsatzleiter für den Rettungsdienst Tobias Muhr, Notarzt und Malteser Hilfsdienst sowie der Chamer KBI Marco Greil. Der Notarzt und der Rötzer FFW-Kommandant stiegen in die vom Stromnetz genommene Förderschnecke, um den Toten zu bergen.

Offensichtlich war der 51-Jährige in die Förderschnecke geraten, ist zerstückelt worden und im Fermenter der Anlage gelandet. Die Helfer fanden unter anderem einen Schuh, der bereits weitertransportiert worden ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, durchharkten FFW-Einsatzkräfte die in der großen Förderschnecke verbliebene Silage.

Der Anlagenbetreiber und seine Familie standen nach dem Vorfall unter Schock. Pfarrer Markus Meier wurde an die Unfallstelle gebeten, um für den Verstorbenen zu beten. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kripo Regensburg. Sie muss dabei auch die Identität des Toten feststellen.