Landkreis Dingolfing-Landau

In dieser Gemeinde gibt's die meisten Wildunfälle


Die Wildunfallstatistik des Jahres 2018 im Landkreis Dingolfing-Landau spricht Bände. Johann Aigner, Verkehrsexperte der Dingolfinger Polizei, sieht daher einige Entwicklungen kritisch. (Symbolbild)

Die Wildunfallstatistik des Jahres 2018 im Landkreis Dingolfing-Landau spricht Bände. Johann Aigner, Verkehrsexperte der Dingolfinger Polizei, sieht daher einige Entwicklungen kritisch. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Die Wildunfallstatistik des Jahres 2018 im Landkreis Dingolfing-Landau spricht Bände. Johann Aigner, Verkehrsexperte der Dingolfinger Polizei, sieht daher einige Entwicklungen kritisch.

Insgesamt 1.490 Wildunfälle mussten die Beamten der Polizeiinspektionen Dingolfing und Landau im Jahr 2018 bearbeiten. Bei den Unfällen wurden vier Menschen leicht verletzt. In 1.157 der Unfälle waren Rehe betroffen. Das entspricht einem Anteil von 77 Prozent aller Wildunfälle im Landkreis Dingolfing-Landau. Bei 218 Unfällen erwischte es Feldhasen. Der Rest verteilt sich auf Füchse, Dachse und sonstiges Wild. Im gesamten Landkreis kam es 2018 lediglich zu neun Unfällen, denen Wildschweine zum Opfer fielen. "Das bestätigt, dass Wildschweine im Landkreis Dingolfing-Landau im Gegensatz zu anderen Landkreisen noch kein Problem für die Verkehrssicherheit darstellen", betont Johann Aigner.

"Rehwildbestand verringern"

Viel Arbeit machen der Polizei dagegen die zahlreichen Unfälle mit Rehwild. Laut Aigner liegt die Ursache dafür auf der Hand: "Es gibt in unserem Landkreis einfach einen viel zu hohen Bestand an Rehwild. Das belegt auch der in den Vegetationsgutachten festgestellte Wildverbiss." Zum Schutz der Jungbäume müssten deshalb große Teile der Wälder eingezäunt werden. Dadurch verkleinert sich freilich der natürliche Lebensraum der Rehe und die Gefahr für Wildunfälle steigt. Ein gefährlicher Kreislauf. "Wirkliche Abhilfe kann nur eine Reduzierung des Rehwildbestandes schaffen", ist Aigner überzeugt. Allerdings nimmt er dabei die Autofahrer natürlich auch nicht aus der Pflicht: "Unfälle sind nie ganz auszuschließen, aber bei vorsichtiger Fahrweise könnte mancher Wildunfall vermieden werden."

Auch nicht durch entsprechende Warnsysteme, wie der Verkehrsexperte der Dingolfinger glaubt. Aigner: "Mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass die an vielen Leitpfosten angebrachten Wildwarnreflektoren nichts bringen." Ähnlich verhalte es sich mit der Wildwarn-App "Wuidi". Diese warnt den Autofahrer durch ein Piepsgeräusch beim Durchfahren von Gebieten mit hohem Wildunfall-Risiko. "Bei der hohen Dichte an Wildunfällen im Landkreis dürfte das Gerät zum Dauer-Piepser werden und somit vom Autofahrer nicht mehr ernstgenommen werden", so Aigner.

Vorsicht im Bereich Frichlkofen!

Doch in welchen Gemeinden im Landkreis Dingolfing-Landau ist besondere Vorsicht geboten? Die größte Dichte an Wildunfällen hat tatsächlich Gottfrieding zu verzeichnen. Dort ereigneten sich insgesamt 74 Wildunfälle auf einer Gemeindefläche von 30 Quadratkilometern. Aigner: "Speziell im Bereich Frichlkofen ist die Wahrscheinlichkeit, mit einem Reh zu kollidieren, sehr hoch." Von der bloßen Anzahl der Unfälle her ist die deutlich größere Gemeinde Moosthenning mit insgesamt 151 Wildunfällen auch in diesem Jahr trauriger Spitzenreiter. Vergleichsweise harmlos stellt sich die Situation im Gemeindebereich Frontenhausen dar. Dort ereigneten sich im vergangenen Jahr lediglich 18 Wildunfälle.