Affecking/Kelheim
Brand in Chemiewerk - Dreistelliger Millionenschaden
14. Oktober 2018, 11:10 Uhr aktualisiert am 14. Oktober 2018, 11:10 Uhr
In einem Industriebetrieb bei Affecking im Landkreis Kelheim ist am Tag der bayerischen Landtagswahlen, 14. Oktober, ein Brand ausgebrochen. Zahlreiche Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen. Das Polizeipräsium Niederbayern teilte am Mittwoch mit, dass sich die Schadenssumme im dreistelligen Millionbereich befindet. Die Ermittler gehen von einer technischen Ursache aus. Das hat eine erneute Untersuchung ergeben.
Der Alarm wurde am Wahlsonntag um 10.12 Uhr ausgelöst. Der Brand wurde von einem Anlagenfahrer festgestellt und sofort an die Werksfeuerwehr gemeldet, woraufhin die zuständigen Feuerwehren insbesondere aus Kelheim von der integrierten Leitstelle Landshut alarmiert wurden. In der Zwischenzeit hatten auch Passanten über Notruf dicke Rauchwolken über dem Industriehafen gemeldet. Betroffen war ein Chemiebetrieb, der auf die Herstellung von Viskosefasern spezialisiert ist. Mehrere Trocknungsanlagen sowie das Dach einer großen Halle fingen Feuer.
Die Mitarbeiter wurden evakuiiert. Ein Sperrriegel der Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen auf gelagerte Gefahrstoffe. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, weil Teile der Halle aufgrund des Brandes als einsturzgefährdet galten. Die Bevölkerung wurde durch eine Gefahrenmitteilung der Einsatzzentrale gewarnt: Es wurde dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Vom Landratsamt wurde die Vorstufe zum Katastrophenfall ausgelöst, die vorbeiführende Regensburger Staße musste gesperrt werden.
Am frühen Nachmittag konnte die Polizei dann Entwarnung geben: Der Brand sei mittlerweile unter Kontrolle und es bestehe keine Notwendigkeit mehr, die Fenster geschlossen zu halten. Die Luftmessungen hatten keine Beeinträchtigungen für die Bevölkerung ergeben. Die Brandwache und die restlichen Löscharbeiten wurden von der Werksfeuerwehr übernommen. Auch die Straßen um den Brandort konnten wieder freigegeben werden.
Vor Ort waren ein Großaufgebot an Feuerwehr und Rettungsdiensten im Einsatz, Vertreter des Landratsamts, Dienstellenleiter der Polizeiinspektion mit mehreren Einsatzfahrzeugen. Ein Polizeihubschrauber überwachte zudem den Brandort von oben. Ein Mitarbeiter der Firma und ein eingesetzter Feuerwehrmann wurden leicht verletzt.
Wie Landrat Martin Neumeyer ausführte, habe das Alarmsystem funktioniert. Zu keiner Zeit habe eine Gefährdung der Bevölkerung bestanden. Das Bürgertelefon des Landratsamtes 09441-2073112 wurde umgehend nach Schadensmeldung in Betrieb genommen und war bis 18 Uhr besetzt. Die Stimmabgabe bei der Landtags- und Bezirkswahl war nicht beeinträchtigt.
Die Ermittlungen der Kripo Landshut erbrachten keine Anhaltspunkte auf eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandlegung. Eine am Dienstag, 30. Oktober, durchgeführte Untersuchung der Brandstelle hat ergeben, dass der Brand aufgrund einer technischen Ursache in einem Teilstück einer Produktionsstraße ausgebrochen ist.