Enkeltrick
Aufmerksames Paar: "Schockanruf"-Betrüger in Passau festgenommen
22. November 2023, 9:08 Uhr
Immer wieder wird über Schockanrufe und den so genannten "Enkeltrickbetrug" berichtet, mit denen nicht immer, aber sehr oft vor allem ältere Menschen um ihr Erspartes gebracht werden. Die Polizei Niederbayern bedankt sich nun bei einem Mann aus Salzweg in Landkreis Passau, durch den im Sommer des Jahres ein so genannter "Geldabholer" festgenommen werden konnte, wie aus einer Sondermeldung der Polizei Passau hervorgeht.
Der zu dem Zeitpunkt 59-Jährige Franz Biebl erhielt am 22. August einen Anruf son seiner vermeintlichen Tochter. Kurz darauf wurde das Gespräch von einer Dame weitergeführt, die sich als Polizistin ausgab und Biebl erklärte, seine angebliche Tochter habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Da das Opfer dabei verstorben sei, müsse der Mann nun eine große Summe an kaution bezahlen, um eine Tochter wieder auf freien Fuß zu bekommen.
Lob wegen couragierten Handelns
Biebl allerdings durchschaute geistesgegenwärtig den Betrugsversuch und ließ sich zunächst vordergründig auf das Gespräch ein. Seine anwesende Ehefrau verständigte zeitgleich und unbemerkt von den Anrufern die Polizei. Nach einem etwa zweistündigen Telefonat mit den Betrügern, die sich schlussendlich auch als Staatsanwaltschaft ausgaben, ist ein ein Treffpunkt für die "Kautionsübergabe" festgelegt worden.
Die Übergabesituation wurde unter Beihilfe der Polizei Passau fingiert und einer der Betrüger, der "Geldabholer", konnte vor Ort festgenommen werden.
Für diese durchdachte Handlung hat der Polizeidirektor und Dienststellenleiter der Polizei Passau, Stefan Schillinger, dem Mann und seiner Frau auch im Namen des Polizeipräsidenten Manfred Jahn vom Polizeipräsidium Niederbayern ausdrückliche Anerkennung ausgeprochen. Für sein couragiertes Handeln wurde Biebl eine kleine Geldzuwendung überreicht.
Hinweise zur Reaktion auf Betrugsversuche
Schillinger betonte die Wichtigkeit, Familienmitglieder bezüglich derart betrügericher Absichten zu sensibilisieren. Die "richtige" Polizei bitte niemals um Herausgabe von Geld oder Wertgegenständen. Bei verdächtigen Anrufen soll das Gespräch sofort beendet werden und bei Angehörigen diesbezüglich nachgefragt werden.
Verdächtige Anrufe können und sollen bei der nächsten Polizeidienststelle oder unter dem Notruf 110 gemeldet werden.