Festnahme am Montag
47-Jähriger braucht Geld und begeht neun Einbrüche im Landkreis Cham
29. Mai 2024, 9:48 Uhr
Neun Einbrüche im Landkreis Cham soll ein 47-jähriger Tscheche in der Zeit seit Juli 2023 begangen haben. Am Montag haben ihn Beamte der Grenzpolizeigruppe Furth im Wald nun auf der Bundesstraße 20 festgenommen. Voraus ging eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit der bayerischen und tschechischen Polizei, wie aus der Pressemitteilung der PI Furth im Wald hervorgeht.
Bei der Diebstahlsserie, die nun dem 47-jährigen tschechischen Staatsbürger zugeordnet werden konnte, sei der Täter immer gleich vorgegangen. Er stieg überwiegend in den Vormittagsstunden in Einfamilienhäusern ein. Über gekippte Fenster oder indem er kurzerhand die Fensterscheiben einschlug, gelangte der Mann in die Wohnungen und erbeutete Bargeld.
Diebstahl eines E-Bikes wird zum Verhängnis
Nach derzeitigem Ermittlungsstand begann der 47-Jährige seine "Arbeit" im Juli 2023 in Schönthal. Es folgte eine weitere Tat im September in Waldmünchen und zwei Einbrüche in Rötz. Im Januar 2024 setzte der Täter seine Serie im Altlandkreis Bad Kötzting fort, indem er in Wohnhäusern in Bad Kötzting und Zandt einstieg. Es folgten weitere Taten in Weiding im Landkreis Schwandorf, Neukirchen beim Heilig Blut und Waldmünchen.
Der Einbrecher war ausschließlich auf der Suche nach Bargeld. Bei seinen Beutezügen erlangte er einen mittleren vierstelligen Eurobetrag und verursachte nicht unerhebliche Sachschäden.
Bereits Anfang des Jahres kam der 47-jährige Tscheche ins Visier der Ermittler. Die Beweislage reichte jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht aus gegen ihn vorzugehen. Zum Verhängnis wurde dem Tschechen schließlich ein Einbruch in einem Einfamilienhaus Ende März in Neukirchen beim Heilig Blut und einem anschließend versuchten E-Bike Diebstahl aus einer Garage. Die Geschädigte beobachtete, wie der Täter das Fahrrad an sich nahm und wegfahren wollte. Sie konfrontierte ihn, woraufhin er das E-Bike stehen ließ und wegrannte. Die Frau verfolgte den Mann und sah, wie er in ein Auto einstieg und wegfuhr. Hierbei konnte sie sich Teile des tschechischen Kennzeichens merken.
Wegen dieser Einbruchsserie auf deutscher Seite, trafen sich Anfang April schließlich in Domažlice der Leiter der Kriminalpolizei Domažlice und der Leiter der Polizeiinspektion Furth im Wald zum Informationsaustausch. Hierbei wurden wichtige Erkenntnisse zu dem 47-jährigen Tschechen gewonnen, die letztendlich dazu führten, dass die Ermittler der Polizei Furth im Wald ein Strafverfahren gegen den Mann einleiten konnten. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg erließ daraufhin ein Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Regensburg sowohl einen nationalen, als auch einen europäischen Haftbefehl gegen den 47-Jährigen.
Am Montagmorgen schließlich wurden Beamte der Grenzpolizeigruppe Furth im Wald, die auf der Bundesstraße 20 unterwegs waren, auf das Auto des Gesuchten aufmerksam, woraufhin er aufgrund des bestehenden Haftbefehls festgenommen wurde.
Zusammenhang mit weiteren Taten wird geprüft
Bei der anschließenden Vernehmung durch die Ermittler der Polizei Waldmünchen und Furth im Wald habe sich der Mann beeindruckt gezeigt über die belastende Beweislage. Insbesondere habe ihn die Zusammenarbeit der tschechischen und bayerischen Polizei überrascht, weshalb er wohl keinen Ausweg mehr gesehen und ein umfangreiches Geständnis ablegt habe. Die ihm derzeit zur Last gelegten neun Einbrüche im Landkreis Cham räumte er allesamt ein. Als Motiv seiner Taten nannte der arbeitslose Tscheche Geldsorgen.
Noch am Montag wurde der 47-Jährige dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Regensburg vorgeführt, der den vorliegenden Haftbefehl bestätigte. Der Mann befindet sich seitdem in einer Justizvollzugsanstalt.
Derzeit prüfen die Ermittler, ob der Mann für weitere Taten verantwortlich ist, insbesondere für die jüngst stattgefundenen Einbrüche in der Zeit von 14. bis 17. Mai im Bereich Furth im Wald und Waldmünchen.