Blaulicht

"413" - ein Symbol der Rauschgiftszene?


Rund 4.000 Euro Schaden haben unbekannte Täter in Katzberg verursacht. Sie besprühten verschiedene Objekte entlang des Willmeringer Wegs mit schwarzer Farbe.

Rund 4.000 Euro Schaden hat ein Unbekannter verursacht. Entlang des Willmeringer Wegs in Katzberg besprühte der oder die Täter mit schwarzer Farbe an Häuserwände und Verteilerkästen. Zahlen und ein paar spanische Ausdrücke stehen seit Mittwoch dran. Weder Betroffene noch Polizei können sich einen Reim darauf machen. Ein Insider der lokalen Drogenszene dagegen weiß, was die Zahl bedeutet.

Insgesamt besprühten der oder die Unbekannte fünf Objekte bilanzierte Franz Gschwendtner. Der stellvertretende Chamer Polizeiinspektionsleiter weiß von drei Gebäuden und zwei Verteilerkästen, die mit schwarzem Sprühlack verschandelt wurden. Die Schadenshöhe an einem Objekt berechnet sich nach dem zeitlichen Aufwand zur Beseitigung. Was Ziffern und Ausdrücke bedeuten könnten, weiß ein Insider der Chamer Drogenszene.

Demnach steht die Zahl "413" für Konsumenten chemischer Drogen, dem sogenannten "Druffi". Unter Umständen steckt hinter "Plata o Plomo" eine Drohung. Der spanische Ausdruck bedeutet sinngemäß "Geld oder Leben" und könnte den Konsumenten von chemischen Drogen gelten, mutmaßte der Informant. Nachdem sowas jedoch eher selten "an die große Glocke gehängt wird", sei es wohl eher als Aktion von Jugendlichen zu werten. Er erklärte weiter, dass die Rauschgiftszene öfter derartige Zeichen verwende. So stehe die Kombination "4/20" für die Uhrzeit 16.20 Uhr am 20. April. Cannabis-Konsumenten treffen sich an diesem Tag weltweit, um einen Joint zu rauchen - und in Cham habe sich die Szene einige Jahre ebenfalls sklavisch drangehalten.

Bei Norbert Rost kommt die Aktion allerdings gar nicht gut an. Sein Haus und das eines alleinstehenden Nachbarn erwischte es. Der Unbekannte sprühte die Zahl an ihre Hausmauern. Was die zu bedeuten hat, weiß der 62-Jährige nicht. Im Gespräch mit der Chamer Zeitung befürchtete er, ausgespäht zu werden und das "413" die Kennzahl von Räubern sei. Er berichtet von seiner Entdeckung. Demnach rief am Mittwoch eine Nachbarin an, um auf die Schmiererei hinzuweisen. Deren Sohn war sie beim morgendlichen Spaziergang mit dem Hund aufgefallen. Daraus folgert der Geschädigte, dass es sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch passiert sein muss. Ein erster Versuch, die Farbe mit Wasser wegzumachen misslang. Also ging Rost zur Polizei. Eine Firma solle sich jetzt der Sache annehmen. Doch weil das mit Kosten verbunden ist, hofft der gebürtige Saarländer auf einen Ermittlungserfolg der Polizei.

Die bittet Mithilfe von Zeugen. Gschwendtner ersucht, jede verdächtige Wahrnehmung zu melden. "Auch wenn es nicht wichtig erscheint, könnte es uns weiterhelfen", so der Beamte. Der Strafrahmen für solche Taten liege bei bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe, weiß der Beamte. Waren es mehrere Täter und erwischt die Polizei nur einen, dann kann der unter Umständen für den gesamten Schaden haftbar gemacht werden.


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Ein Unbekannter besprühte Tische und Wände entlang des Willmeringer Wegs.

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Ein Unbekannter besprühte Tische und Wände entlang des Willmeringer Wegs.

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Ein Unbekannter besprühte Tische und Wände entlang des Willmeringer Wegs.

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Ein Unbekannter besprühte Tische und Wände entlang des Willmeringer Wegs.

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Ein Unbekannter besprühte Tische und Wände entlang des Willmeringer Wegs.

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Ein Unbekannter besprühte Tische und Wände entlang des Willmeringer Wegs.

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Ein Unbekannter besprühte Tische und Wände entlang des Willmeringer Wegs.

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Ein Unbekannter besprühte Tische und Wände entlang des Willmeringer Wegs.