Beschäftigung

Zahl der Menschen ohne Arbeit in Bayern gesunken


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Das Logo der Bundesagentur für Arbeit ist auf einer Stele vor dem Gebäude angebracht.

Von dpa

Im Freistaat sind weniger Menschen ohne Arbeit als noch im Monat zuvor. Für den Mai registrierte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit rund 270.000 Arbeitslose: Das sind 3920 weniger als im April - allerdings 27 106 mehr als im Mai vor einem Jahr.

"Die Frühjahrsbelebung in Bayern ist dieses Jahr weniger deutlich spürbar als in den Vorjahren", sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Schmitz, am Dienstag laut Mitteilung. "Dies muss allerdings kein schlechtes Zeichen sein, da Firmen in Zeiten der immer milder werdenden Winter und aufgrund von Fachkräftemangel auch vermehrt in den kalten Monaten des Jahres ihre Mitarbeitenden bei sich im Betrieb behalten." Insgesamt zeige sich der Arbeitsmarkt durchaus robust, da die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vormonat weiterhin rückläufig seien.

Unternehmen bei Neueinstellungen zurückhaltender

Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 3,5 Prozent zurückgegangen, teilte die Regionaldirektion weiter mit. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,2 Prozent. Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 15. Mai vorlag.

Im Vergleich zum Vorjahr erkenne die Regionaldirektion, dass die bayerischen Unternehmen bei der Einstellung von neuen Arbeits- und Fachkräften zurückhaltender seien und die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften weiter rückläufig sei, hieß es in der Mitteilung.

"Die wirtschaftliche Entwicklung in Bayern hat sich mit entsprechenden Folgen für den Arbeitsmarkt eingetrübt. Digitalisierung, Automatisierung und Energiewende und natürlich der demografische Wandel und der damit verbundene Arbeitskräftemangel bleiben für die Unternehmen weiter bestimmende Themen", sagte Schmitz. Den aktuellen Rückgang der Arbeitslosigkeit sehe er trotz alledem als positives Zeichen für den bayerischen Arbeitsmarkt.

"Frische Impulse" für die Wirtschaft

Dem Arbeitsmarkt fehle die Dynamik, bilanzierte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Er forderte eine "verlässliche Wirtschafts- und Finanzpolitik auf Bundesebene". Weiter sagte er: "Wir müssen ran an die Energiekosten, die Bürokratie und die ausufernden Sozialversicherungsbeiträge. Das würde sich positiv auf Investitionen, Produktion und Aufträge auswirken und so auch dem Arbeitsmarkt neuen Schwung verleihen."

Der DGB sieht die bayerische Staatsregierung in der Pflicht: "Der Freistaat ist jetzt gefordert, der Wirtschaft frische Impulse zu verleihen. Im Sinne einer aktiven Wirtschaftspolitik braucht es massive Investitionen in neue Wertschöpfungsketten. Dabei muss auch klar sein: Fördergelder gibt es nur mit Standortsicherung und Beschäftigungsgarantien", sagte der bayerische DGB-Chef Bernhard Stiedl.


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