Weniger Baugenehmigungen
Wohnungsbau in Bayern im Sinkflug
5. Mai 2023, 10:41 Uhr
Dem Wohnungsbau in Bayern steht eine Talfahrt bevor. Im ersten Quartal ist die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen im Jahresvergleich um 28,9 Prozent auf 15.277 eingebrochen. In absoluten Zahlen waren das 6216 Wohnungsbaugenehmigungen weniger, wie das Statistische Landesamt in Fürth am Freitag mitteilte. In ländlichen Regionen ist das Phänomen mit einem Rückgang von 40 Prozent noch sehr viel ausgeprägter als in den kreisfreien Städten.
Die Zahl der Baugenehmigungen ist einer der wichtigsten Indikatoren für die künftige Entwicklung des Wohnungsbaus. Das Landesamt verwies auf die für Bauherren ungünstige Kombination gestiegener Baupreise und gestiegener Zinsen.
Die Zahlen bestätigen die Einschätzung von Immobilienfachleuten, dass neben Bauträgern und Wohnungsgesellschaften auch viele private Bauwillige den Gedanken an ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung aufgegeben oder zumindest verschoben haben: Die Zahl der genehmigten Einfamilienhäuser ging um 27,7 Prozent zurück, bei Zweifamilienhäusern war es sogar ein Minus von 60 Prozent.
Besonders stark war der Rückgang in der Oberpfalz mit einem Minus um fast die Hälfte, dort wurden nur noch 955 neue Wohnungen genehmigt. Auch in Niederbayern sowie Mittel- und Unterfranken verzeichnete das Landesamt Einbrüche von über 40 Prozent. Am geringsten fiel der Rückgang in Schwaben mit minus 11,1 Prozent aus, gefolgt von Oberbayern mit minus 16,7 Prozent.
Gebaut wurden im vergangenen Jahr in Bayern insgesamt 62.865 Wohnungen, das waren 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies spiegelt den Boom der Vorjahre wider. Von der Genehmigung einer Wohnung bis zum Bau können mehrere Jahre vergehen, da nicht alle Bauherren ihre Pläne sofort in die Tat umsetzen.