Bayern

Wie das KVR den Münchnern das Leben erleichtern will

Mehr Digitalisierung, mehr Übersetzungen und mehr Informationen - vor allem im Kreisverwaltungsreferat soll 2023 vielesbesser werden.


KVR-Chefin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne).

KVR-Chefin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne).

Von Christina Hertel

Pass beantragen, den Wohnsitz um- oder das Auto anmelden - solche Behördengänge rauben oft viel Zeit und Nerven. 2023 will die Stadt vieles davon einfacher machen.

Für manche Dienste soll man bald gar nicht mehr aus dem Haus müssen, weil man sie online erledigen kann. Und in vielen anderen Bereichen will das Rathaus besser verständlich und leichter zugänglich werden. Ein Überblick.

Seinen Service für ausländische Bürger will das Kreisverwaltungsreferat (KVR) ab diesem Jahr verbessern. Zum Beispiel will das KVR mehr mit Dolmetschern zusammenarbeiten. Diese sollen sowohl vor Ort übersetzen als auch per Video und Telefon zugeschaltet werden können.

Auch eine professionelle Übersetzungsapp soll helfen. Derzeit arbeitet das Haus der grünen KVR-Chefin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) an einem Konzept dazu. Sobald es vorliegt, will sie den Stadtrat damit befassen.

Wer keinen Anwohnerparkausweis hat, muss einen Schein ziehen.

Wer keinen Anwohnerparkausweis hat, muss einen Schein ziehen.

Außerdem sollen die Internetauftritte und die weiteren Info-Materialien wie Merkblätter mehrsprachig angeboten werden. Positive Erfahrungen habe die Ausländerbehörde gemacht, als sie für Geflüchtete aus der Ukraine ein eigenes Internetangebot erstellte.

Außerdem sollen sich die Münchner immer häufiger den Gang in eine Behörde sparen können. Die Möglichkeiten, den Bewohnerparkausweis online zu beantragen, sollen ausgebaut werden, kündigt das KVR an. Die Dokumente sollen dafür automatisch zugesendet werden.

Auch, um den Wohnsitz anzumelden, soll man bald nicht mehr aus dem Haus müssen. München will sich nämlich an einem Pilotprojekt beteiligen, das zuerst in Hamburg gestartet ist.

Seit Herbst können dort die meisten Bürger mit Hilfe eines neuen Online-Dienstes erstmals ihren neuen Wohnsitz digital anmelden. Dieser Online-Dienst wird sukzessive ausgebaut, sodass ihn auch andere Städte nutzen können. Eine davon ist München.

Auch in der Ausländerbehörde oder in der Zulassungsstelle sollen die Online-Services ausgebaut werden, kündigt das KVR an. Mit einer Info-Kampagne möchte das KVR in diesem Jahr über die verschiedenen Online-Dienste informieren. Auch Google, Facebook und Instagram will das KVR verstärkt dafür nutzen.

Verbessern wird sich vor allem auch die Situation in Pasing. Der Neubau des Sozialbürgerhauses wird fertig. Das Sozialreferat kündigt an, dass es noch heuer in die Offenbachstraße 2 umziehen kann.

Das neue Gebäude verfügt laut Sozialreferat über erweiterte Räumlichkeiten, um dem ansteigenden Bedarf künftig besser gerecht zu werden. Auch mehr Personal wird dort zur Verfügung stehen.

Bisher ist das Sozialbürgerhaus, das unter anderem das Jobcenter, die Schuldner- und Insolvenzberatung sowie die wirtschaftliche Jugendhilfe umfasst, im Pasinger Rathaus untergebracht. Doch dort wurde es eng.

Einen Überblick, ob die Miete gerecht oder überteuert ist, erhalten die Münchner am 16. März, denn da wird im Stadtrat der neue Mietspiegel vorgestellt. Der Mietspiegel ist für die rund 500 000 frei finanzierten Mietwohnungen in München anwendbar.

Außerdem arbeitet die Stadt weiter an ihrem "Zero Waste"-Konzept. Ein Ziel davon ist, dass jeder Münchner 56 Kilo weniger Haushaltsmüll im Jahr wegwirft. Helfen, das Konzept umzusetzen, soll eine neue Zero-Waste-Fachstelle.

Das Kommunalreferat hofft, dass alle Stellen bis zum Herbst besetzt sind. Bis dahin arbeiten unter anderem der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) und das Kommunalreferat weiter an den Zielen.

Zum Beispiel prüft der AWM Möglichkeiten für das Recycling von Einwegwindeln. Angedacht ist auch die Halle 2 in den Quartieren zu erweitern.