Veterinäramt

Vogelsterben: Wieder 300 tote Tiere im Kreis Passau gefunden


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Mehrere Hundert Wildvögel verenden auf einer Fläche in Pocking - darunter auch Kiebitze. (Archivbild)

Von dpa

Das Vogelsterben bei Pocking im Landkreis Passau geht weiter - und noch immer suchen die Behörden nach der Ursache. "Betroffen sind in erster Linie junge Möwen, übers Wochenende wurden rund 300 dieser Jungtiere gefunden", teilte ein Sprecher des Landratsamtes Passau am Montag auf Anfrage mit.

Bereits zuvor hatte das Landratsamt unter Berufung auf Schätzungen des Landschaftspflegeverbands Passau mehr als 500 verendete Wildvögel auf der rund 40 Hektar großen betroffenen Fläche gemeldet, darunter auch Kiebitze. Einige der toten Tiere wurden zur Untersuchung in das Labor des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geschickt.

Neue Obduktionsergebnisse von einer Ente, einem Blässhuhn und vier Möwen vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bestätigten die Feststellung, dass die Vogelgrippe nicht die Ursache sei, erläuterte der Sprecher.

Weitere Ergebnisse - bakteriologisch und histologisch - stünden aber aus. Damit gibt es immer keinen bestätigten Grund für das Vogelsterben. Es brauche eine gewisse Zeit, um entsprechende Bakterien-Kulturen anzulegen, hieß es.

Salmonellenbefall festgestellt

Vergangene Woche war bei einem Tier ein hochgradiger Salmonellenbefall festgestellt worden. Eine Salmonellose kann bei Wildvögeln binnen Stunden zu Durchfall, Dehydrierung, Teilnahmslosigkeit, Bewegungsstörungen und auch zum Tod führen, hieß es dazu. Auch in Pocking stellte man ein Vogelsterben fest.

Den Beobachtungen zufolge sammelten sich viele Tiere vor dem Verenden entlang der Uferbereiche der angelegten Wassertümpel. Sie werden durch Grund- und Regenwasser befüllt. Die Vögel zeigten Symptome wie Abgeschlagenheit, Bewegungsstörungen sowie in manchen Fällen Gleichgewichtsstörungen.

Diese Symptome lassen laut Fachleuten keine eindeutige Diagnose zu. Die Untersuchung von verendeten Vögeln der vergangenen Woche hatte bei fünf von sechs Tieren den Nachweis einer Durchfallerkrankung ergeben, ansonsten aber keine konkreten Hinweise auf Erkrankungs- oder Todesursachen.

Den Angaben zufolge nimmt das Vogelsterben langsam ab. Der Zenit sei wohl überschritten, die Zahlen sänken allmählich, erläuterte der Sprecher des Landratsamtes.