Kabarett

Verein um Ex-OB Ude will Lach- und Schießgesellschaft retten


Ein neu gegründeter Verein um Münchens Ex-Oberbürgermeister Christian Ude will die insolvente Lach- und Schießgesellschaft retten. Der Verein "Die Laden-Hüter" sei am vergangenen Freitag gegründet worden und wolle nun Förderer für die legendäre Kabarettbühne finden, sagte Ude am Sonntag in München. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Das Haus sei unverzichtbar und habe eine historische Rolle in der Geschichte der deutschen Satire der Nachkriegszeit. Der Verein hat laut Ude das Ziel, die Aktivitäten der Lach- und Schießgesellschaft fortzuführen und ein breiteres Programm für das insolvente Haus zu entwickeln. Auf diese Weise sollen künftig Einnahmen gesichert werden. Aufgrund des laufenden Insolvenzverfahren seien zunächst nur Veranstaltungen angedacht, die sich selbst tragen oder von Dritten getragen werden, sagte Ude.

Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zählen nach Angaben des langjährigen SPD-Stadtoberhaupts unter anderem die beiden bisherigen Gesellschafter Laila Nöth und Bruno Jonas. Als Vorsitzender des Vereins wurde Ude gewählt.

Das Amtsgericht München hatte Ende März das vorläufige Insolvenzverfahren für die Lach- und Schießgesellschaft eröffnet. Das traditionsreiche Haus hat in der deutschen Kabarettszene eine Sonderstellung, da es ein eigenes Ensemble hat und Produktionen auf die Bühne bringt. 1956 hatte die Institution seinen Anfang genommen. Trotz mancher Krisen und Wechsel im Team wurde das Theater zur Legende. Vor allem der Kabarettist Dieter Hildebrandt war mit seinen Auftritten stets Garant für ein volles Haus. Nach seinem Tod 2013 wurde es zunehmend schwierig, den kleinen Saal zu füllen.