Wohnen in Bayern
Unternehmen stornieren 2.000 Neubauwohnungen
28. Dezember 2022, 6:22 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 20:33 Uhr
Die bayerischen Wohnungsunternehmen streichen im kommenden Jahr wegen hoher Kosten und unsicherer Förderung den Neubau von 2.000 Wohnungen.
Das ist ein knappes Fünftel (19 Prozent) der ursprünglich für die kommenden beiden Jahre geplanten Neubauprojekte, wie der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen am Mittwoch mitteilte. Darüber hinaus sind auch 1.500 Modernisierungen auf Eis gelegt.
Verbandsdirektor Hans Maier sprach von einer "toxischen Gemengelage" für die Wohnungswirtschaft. "Teure Baukosten, steigende Zinsen und eine unzureichende Förderung für den Wohnungsbau führen zu einem starken Rückgang der Investitionen." Die Zahlen basieren auf einer verbandsinternen Umfrage unter den 495 Mitgliedsunternehmen, zum Großteil Genossenschaften und kommunale Gesellschaften.
Gerade für die sozial orientierten Verbandsmitglieder mit ihren niedrigen Mieten sei der Wohnungsbau derzeit wirtschaftlich nicht machbar, sagte Maier. Demnach wollen 41 Prozent der befragten Unternehmen ihre Investitionen im kommenden reduzieren.
Nach Maiers Worten wird neben dem sozialen Wohnungsbau auch die Energiewende im Gebäudesektor in Mitleidenschaft gezogen. "Bei den gestrichenen 1.500 Sanierungsmaßnahmen handelt es sich fast ausschließlich um Projekte der energetischen Sanierung zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes", sagte der Verbandsdirektor.