Heftige Gewitter
Umgestürzte Bäume, Stromausfälle: So wütete das Unwetter in Ostbayern
12. Juli 2023, 5:20 Uhr aktualisiert am 13. Juli 2023, 21:18 Uhr
Sowohl in Niederbayern als auch in der Oberpfalz verzeichnete die Polizei in der Nacht jeweils etwa 100 witterungsbedingte Einsätze. Bei dem Großteil davon handelte es sich um Verkehrsbehinderungen, etwa durch umgestürzte Bäume oder Schilder, teilten die Präsidien am Mittwochmorgen mit. Aber es kam auch zu Unfällen.
Auf der B20 bei Loitzendorf (Kreis Straubing-Bogen) stürzte etwa ein Baum auf ein fahrendes Auto. Auch bei Rohr in Niederbayern (Kreis Kelheim) wurde ein Fahrzeug getroffen. Und in Pocking (Kreis Passau) kippte ein Lastwagengespann durch den starken Wind um. In Regensburg wurden ebenfalls mehrere Autos beschädigt, als ein 20 Meter hoher Baum umstürzte. Verletzt wurde – soweit bislang bekannt – durch das Unwetter glücklicherweise niemand. Allein im Stadtgebiet Landshut führte das Unwetter zu mehr als 40 Einsätzen. Auch im Landkreis Regen war die Feuerwehr gefordert.
Mehrere Blitzeinschläge in Umspannwerke sorgten außerdem bei zahlreichen Haushalten für Stromausfälle. Betroffen war demnach das Netz der Bayernwerk Netz GmbH in Teilen von Ost- und Oberbayern. Insgesamt seien mehrere zehntausend Haushalte zeitweise ohne Strom gewesen. In der Region wurden Stromausfälle in und um Moosburg und in den Landkreisen Landshut, Dingolfing-Landau und Deggendorf gemeldet. Hier waren unter anderem Grafentraubach, Oberotterbach und Osterhofen betroffen. Auch am Morgen waren noch Tausende Haushalte ohne Strom, die Wiederversorgung gehe aber zügig voran, so ein Unternehmenssprecher.
Der Bahnverkehr in Bayern war aufgrund der Unwetterschäden ebenfalls stark eingeschränkt. In weiten Teilen des Freistaats kam es auch am Mittwochvormittag noch zu Behinderungen oder Zugausfällen.
Insgesamt verzeichnete die Polizei bayernweit in der Nacht weit über 1.000 Einsätze. Ein Schwerpunkt lag dabei im südlichen Teil von Schwaben, wo die Helfer allein in der Nacht gut 800 Mal ausrücken mussten. Neben Bayern meldeten auch Baden-Württemberg und das Saarland zahlreiche Einsätze wegen des Unwetters. Im saarländischen Asweiler entwickelte der Sturm erhebliche Zerstörungskraft und beschädigte in einer Schneise von etwa 100 Metern gut 30 Gebäude erheblich. Ob es sich um einen Tornado handelte, war zunächst unklar.
Auch am Mittwoch besteht laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ab dem Nachmittag wieder ein erhöhtes Gewitterrisiko, vor allem südlich der Donau und im Bayerischen Wald. Hier sei örtlich mit Starkregen, stürmischen Böen und sogar Hagelschauern zu rechnen. Ab Donnerstag soll es dann wieder hochsommerlich werden, Schauer und Regen seien dann eher nur noch in Alpennähe zu erwarten, so der DWD.