Nürnberg

Tödliche Schüsse: Verteidigung sieht keinen Mord vorliegen


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Am Landgericht Nürnberg-Fürth beginnt der Prozess wegen tödlicher Schüsse in der Nürnberger Südstadt.

Von dpa

Im Prozess um die tödlichen Schüsse auf einer belebten Straße in Nürnberg hat die Verteidigung eine Verurteilung des Angeklagten wegen eines Waffendelikts gefordert. Eine Tötungsabsicht sei diesem nicht nachzuweisen, sagten die Verteidiger laut einer Gerichtssprecherin am Montag in ihren Plädoyers. Der tödliche Schuss sei erst im Gerangel gefallen. Die Verteidigung forderte deshalb eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren. Die Kammer will am Dienstagmittag ein Urteil verkünden.

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine lebenslange Haftstraße für den 29 Jahre alten Türken unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes gefordert. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte er im Oktober 2022 vor einem Café auf zwei Freunde geschossen, mit denen er sich zuvor zerstritten hatte. Einen 30-Jährigen traf er tödlich, ein 35-Jähriger überlebte schwer verletzt.

Der Angeklagte hatte die Schüsse vor Gericht zugegeben. Diese habe er seinen Angaben nach nur abgefeuert, weil er gedacht habe, die anderen beiden seien bewaffnet gewesen. Die Tat auf einer belebten Straße hatte in Nürnberg Verunsicherung ausgelöst, weil der Verdächtige direkt danach untergetaucht war. Drei Monate später nahm ihn ein Spezialeinsatzkommando im italienischen Rimini fest.


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