Nach 0:4-Abreibung in München
Stuttgarts Hoeneß bedient: "Nicht zu Tagesordnung übergehen"
20. Oktober 2024, 6:07 Uhr
VfB Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß hat nach der 0:4-Niederlage beim FC Bayern Konsequenzen angekündigt. "Das werden wir analysieren müssen, und auch wenn es am Dienstag schon weitergeht, können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagte er am Samstagabend. Die Schwaben hatten im Topspiel der Fußball-Bundesliga zwar eine Stunde lang ein 0:0 gehalten, waren dann aber nach dem ersten Gegentor durch Harry Kane eingebrochen und am Ende teilweise vorgeführt worden.
"Das war ein hochverdienter Sieg", räumte Hoeneß ein, "nach einem 0:4 hast du nicht viele Argumente". Torhüter Alexander Nübel, der mit einigen starken Paraden einen noch höhere Pleite verhindert hatte, meinte: "In 30 Minuten kassieren wir vier Gegentore, was natürlich nicht geht und sehr weh tut."
Bayerns Stürmerstar Kane mit einem Hattrick und Kingsley Coman mit dem vierten Treffer ließen die Münchner jubeln. Die VfB-Truppe holte sich immerhin noch aufmunternden und tröstenden Applaus von den eigenen Fans ab, ehe der Blick auf Dienstag und das nächste Vorrundenspiel in der Champions League bei Juventus Turin gehen soll.
Sportvorstand Fabian Wohlgemuth fällte ein deutliches Urteil nach dem Abend in der Allianz Arena. "Das war eine verdiente und deutliche Niederlage und schon auch ein Nackenschlag", sagte er und erkannte "insgesamt zu wenig Überzeugung, zu wenig Konsequenz, zu wenig Entschlossenheit. Das müssen wir schnell verarbeiten und aufarbeiten, damit wir mit klarem Kopf nach Turin fahren."
Vor dem Match war von einem Süd-Gipfel die Rede; manche meinten sogar, der VfB sei nach der Vize-Meisterschaft im Vorjahr dem FC Bayern sehr nahe gekommen. Derartige Einschätzungen hatte Wohlgemuth von sich gewiesen und fühlt sich nun bestätigt. "Wir hatten davor sehr deutlich gesagt, dass Bayern München sportlich und auch wirtschaftlich noch seit von uns entfernt ist. Das haben wir heute deutlich gesehen", sagte er.
Ein Grund für das teils zu zaghafte Auftreten könnte sein, dass einige Stuttgarter durch ihre Auftritte mit den Nationalmannschaften - darunter etwa der deutschen - abgelenkt oder erschöpft gewesen seien. "Man kommt zurück, Spiele und Trainings stecken in den Knochen, man hatte keine Pause. Man muss - wenn man zum ersten Mal dabei ist - die Dinge verarbeiten", sagte Wohlgemuth. "Das ist ein Lernprozess."
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