Amtswechsel

"Strippenzieher" Müller übernimmt im Genossenschaftsverband


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Stefan Müller (r), neuer Präsident des Genossenshcaftsverbands Bayern, und sein Vorgänger Geregor Scheller

Von dpa

Der langjährige CSU-Politiker und ehemalige Staatssekretär Stefan Müller hat den Chefposten beim Genossenschaftsverband Bayern (GVB) übernommen: Der bisherige Verbandspräsident Gregor Scheller übergab die Amtsgeschäfte bei einem Festakt am Mittwoch in München an den 48-Jährigen. "Der Stefan ist ein echter Strippenzieher", würdigte Ministerpräsident Markus Söder als Festredner seinen Parteifreund. "Da haben Sie einen guten Fang gemacht." Müller gelobte zu Beginn, an der Spitze eines der wichtigsten bayerischen Wirtschaftsverbände die Interessen der Mitglieder ganz obenan zu stellen: "Der Verband ist für die Mitglieder da und nicht umgekehrt."

Der Genossenschaftsverband vertritt die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken sowie mehrere hundert weitere Unternehmen aus 30 Branchen. "Der GVB ist systemrelevant und spielt eine ganz zentrale Rolle", sagte Söder. Fachfremd ist der Mittelfranke Müller nicht, er ist von Beruf Bankfachwirt. Im Laufe seiner politischen Laufbahn war Müller unter anderem - ebenso wie Söder - Chef der Jungen Union, außerdem Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag und Staatssekretär im Bundesforschungsministerium.

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CSU-Politiker Müller übernimmt Präsidentenamt beim Genossenschaftsverband

Sein Bundestagsmandat hatte Müller bereits im Frühjahr niedergelegt, um Interessenkonflikte vor dem Wechsel zum GVB zu vermeiden. Der unter den Genossen hoch angesehene Vorgänger Scheller wurde mit Lobeshymnen verabschiedet, unter anderem von Marija Kolak, der Präsidentin des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken.

Die Verbindungen der CSU in die bayerischen Wirtschaftsverbände sind nach wie vor eng. Sparkassenpräsident Matthias Dießl ist ehemaliger Landrat von Fürth, CSU-Mitglied und Kommunalpolitiker ist auch Bauernpräsident Günther Felßner. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, war in seiner Jugend im bayerischen Wirtschaftsministerium Büroleiter des damaligen Ressortchefs Otto Wiesheu.


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