Bundestagswahl

Stoiber: Keine Koalitionsbeteiligung der Union ohne Wahlsieg


Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) schaut in die Kamera.

Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) schaut in die Kamera.

Von dpa

Ex-Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber sieht die Union nach der Bundestagswahl nur als Wahlsieger in einer Regierungskoalition. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine traditionelle Regierungspartei wie die Union, die Deutschland weit über 50 Jahre regiert und das Land entscheidend geprägt hat, als Juniorpartner in eine Koalition gehen wird", sagte der ehemalige CSU-Chef der Deutschen Presse-Agentur in München.

Auch wenn der Wahlkampf derzeit für die Union nicht gut laufe, glaubt Stoiber noch an einen knappen Sieg für CDU und CSU. "Die Wahl ist noch nicht verloren. Jetzt kommt es vor allem darauf an, die alten Stammwähler anzusprechen. Da ist sicher noch Luft nach oben", betonte Stoiber, der am 28. September seinen 80. Geburtstag feiert.

Bei der Wahl gehe es um grundlegende Weichenstellungen, "die wir so noch nie hatten - Stichwort Umbau der sozialen Marktwirtschaft zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft", sagte Stoiber. "Das ist eine Notwendigkeit, aber er stellt uns vor enorme Herausforderungen."

Um in der Politik die Menschen für Ziele zu begeistern, dürfen nach Ansicht von Stoiber Gefühle nicht ausgeblendet werden: "Meine politische Leidenschaft fällt heute vielleicht noch mehr auf, weil Politik stärker als früher auf rationale Argumente setzt und manchmal die emotionale Ansprache vermissen lässt", sagte Stoiber.

Er bleibe dabei, in der Politik seien Stimmungen auch Fakten. In erster Linie brauche es zwar eine rationale Entscheidung für die Lösung A, B oder C. "Aber da ich Mehrheiten brauche und der Mensch nicht nur aus Verstand besteht, sondern auch aus Emotionen, spielen Emotionen in der Politik natürlich eine große Rolle. Und das wird immer so bleiben."