Bayern

Stadtspaziergänger an der Isar: Wo's rauscht und plätschert

Dieses Mal marschiert der Stadtspaziergänger an der Isar entlang- neben dem Flussbett. Zumindest da, wo's geht


Es glitzert, funkelt, plätschert und rauscht: die glasklare Isar im Spät-Winter.

Es glitzert, funkelt, plätschert und rauscht: die glasklare Isar im Spät-Winter.

Von Sigi Müller

Es war der erste Frühlingstag im Februar. Nein, da muss die Büroarbeit liegenbleiben, auch wenn ich wieder einmal mit so einigem im Rückstand bin. Fotografen kann man nicht einsperren, wenn die Sonne scheint, auch nicht, wenn's regnet - und eigentlich eh nie.

So geht's runter zur Ludwigsbrücke. Die Isar führt zur Zeit sehr wenig Wasser und ich will einmal probieren, wie weit ich direkt am Fluss gehend komme. Gehen ist eher der falsche Ausdruck - mit zwei dicken Kameras über den Schultern ist das Klettern über Stock und Stein nicht ganz einfach.

Zunächst stehe ich am kleinen Kiesstrand unterhalb des Müllerschen Volksbads. Auf der anderen Flussseite die mächtige Lukaskirche, das Wehr. Ein Schwanenpaar zieht seine Bahnen. Noch kann ich einigermaßen laufen, aber hinter dem Kabelsteg wird's schon eng.

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Glasklar ist die Isar gerade - die Wasserpflanzen wiegen sich in der zarten Strömung, die Sonne sorgt für Reflexe.

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Panoramablick: die Isar mit Blick rüber zur Lukaskirche, ganz rechts der Kabelsteg. Zwei Schwäne haben sich schmückend ins Bild gepaddelt.

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Still ruht der Fluss - die innere Maximiliansbrücke spiegelt sich darin.

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Und hier der Blick auf die äußere Maximiliansbrücke.

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Ein Verschlag auf der Praterinsel - fast wie ein Piratenversteck.

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Die Luitpoldbrücke - das Wappen des Königreichs strahlt im Sonnenlicht.

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Graffiti-Schönheit am Volksbad.

Im Fluss taucht die Praterinsel auf. Die Ufermauer auf meiner Seite macht es unmöglich, wieder oben auf den Weg zu kommen, also muss ich zurück.

Glasklar und flach ist das Wasser. Man kann bis auf den Grund schauen. Knallgrüne Wasserpflanzen wiegen sich in der leichten Strömung hin und her. Bald bin ich an der Maximiliansbrücke.

Schön spiegelt sich das große Bauwerk im Wasser der Isar. Jetzt wird's aber erst mal nass, denn die Steine enden und ich gehe vorsichtig durchs Wasser. Es ist tatsächlich so niedrig, dass es nicht über meine Sohlen kommt. Das Wehr muss ich allerdings umgehen, gleich danach geht's aber wieder hinunter zum Fluss.

Ein schöner Blick über den Wasserfall, die Fischtreppe, die Schwindinsel, auf die Ufermauer auf der anderen Seite und das Lehel. Dann passiert's.

Ich gehe über altes Laub, darunter, nicht sichtbar, Wasser und jetzt schwappt's halt doch in meine Schuhe. Ab hier geht es nur noch auf dem Weg oben weiter - und den gehe ich mit nassen Füßen. An der Luitpoldbrücke, auch Prinzregentenbrücke genannt, endet mein heutiger Spaziergang.

Ein paar Tage später, der Winter hat noch einmal richtig zugeschlagen, stehe ich wieder an der Isar. Das Wasser ist nur minimal gestiegen, aber mein Weg von vor ein paar Tagen ist wieder überschwemmt.

Als Spaziergang unten am Fluss kann ich's - außer vielleicht im Hochsommer - nicht empfehlen, aber Spaß hat's gemacht.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr Sigi Müller