Corona in Bayern
Söder: Auch bei steigender Inzidenz kein Homeschooling mehr
24. August 2021, 11:09 Uhr aktualisiert am 24. August 2021, 11:09 Uhr
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will Schulschließungen bei steigenden Corona-Inzidenzen in jedem Fall verhindern. "Wir haben gerade in der Schule das mit Abstand sicherste System", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Er zeigte sich zuversichtlich dass Bayern, "Schulunterricht gut gewährleisten" könne. Das erklärte Ziel sei: "Kein Homeschooling mehr, kein Distanzunterricht mehr." Dazu sollen die Schüler regelmäßig dreimal in der Woche getestet werden und "anfangs" auch weiter Masken tragen.
Außerdem soll auch in der Schule geimpft werden. "Ich hätte mir ehrlich gesagt schon gewünscht, dass wir das vor dem Sommer machen können", sagte Söder dem BR. Er kündigte auch "angepasste Quarantäne-Regeln" an und "dass nicht nur wegen einem Fall die ganze Klasse dann in Quarantäne muss".
Drei Wochen vor Unterrichtsbeginn ist noch nicht klar, wie genau Schule laufen soll, wenn die Inzidenzen weiter steigen. Laut der seit diesem Montag geltenden Corona-Verordnung ist für die Schulen noch Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 100 binnen sieben Tagen in einer Kommune vorgeschrieben.
Verwirrung um 3G-Regel
Verwirrung gab es auch um die sogenannte 3G-Regel, wonach Menschen bei einer Inzidenz über 35 in Innenräumen vorlegen müssen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Söder verteidigte, dass die Schüler für den Rest der Sommerferien von der Regel ausgenommen sind. Für den Rest der Sommerferien würden Tests Kinder und Jugendliche "überfordern".
Für die Offenhaltung der Schulen im zweiten Pandemie-Herbst spielen Experten zufolge die Erwachsenen die entscheidende Rolle. Vereinzelte Infektionen an den Schulen sind nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten hinnehmbar, wenn möglichst alle Eltern und Lehrer geimpft sind. "Ein kontrolliert schwelendes Geschehen muss man akzeptieren, wenn der Schulbetrieb laufen soll. Man wird nicht jegliche Verbreitung an Schulen unterbinden können, aber möglichst eine unkontrollierte Ausbreitung."
Anders als Söder empfiehlt Drosten: "Besser ist Quarantäne für die ganze Klasse sofort beim ersten Fall, das aber kurz." Er sprach von 5 statt 14 Tagen. Das Robert Koch-Institut empfiehlt Quarantäne für die ganze Klasse etwa, wenn keine Masken getragen oder 1,5 Meter Abstand zwischen den Schülern nicht eingehalten werden.