Mähroboter

Sicherheitsrisiko für Kleinkinder und Tiere


Mähroboter: praktisch ja, aber in puncto Sicherheit besteht laut aktuellen Tests Nachholbedarf. (Symbolbild)

Mähroboter: praktisch ja, aber in puncto Sicherheit besteht laut aktuellen Tests Nachholbedarf. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Sie sind mittlerweile längst ein gewohntes Bild in vielen Gärten und drehen dort meist einsam ihre Runden: Mähroboter. Selbst Hand anlegen und beim Rasenmähen schwitzen gehört damit der Vergangenheit an. Für viele Haushalte also eine Erleichterung. Doch wie steht es um die Sicherheit der leise surrenden, "fleißigen Bienchen"? Bei einem aktuellen Test von Stiftung Warentest haben Mähroboter durch die Bank nicht gut abgeschnitten und teils gravierende Sicherheitsmängel gezeigt - vor allem für Kinder und Kleintiere.

Derzeit sind Mähroboter noch immer nicht für jedermann erschwinglich. Denn in der Regel muss man dafür einen ordentlichen vierstelligen Betrag hinblättern. Trotzdem sind die kleinen und quirligen "Gärtner" auf dem Vormarsch. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Preise purzeln. Praktisch sind sie ja. Während sich der Nachbar noch mit einem herkömmlichen Rasenmäher schindet, dreht der Mähroboter seine Runden und man selbst kann währenddessen gemütlich auf der Couch liegen. Selbst wenn man gar nicht zu Hause ist, tritt der Mähroboter zum Dienst an. Doch genau das birgt nach Ansicht von Experten Sicherheitsrisiken.

Bei Stiftung Warentest schlecht abgeschnitten

Elf verschiedene Modelle nahm Stiftung Warentest in einem aktuellen Test genauer unter die Lupe. Darunter auch drei Modelle marktführender Hersteller. Das Ergebnis ist alarmierend: auf spielende Kinder reagiert keines der Geräte so wie es notwendig wäre. Zwei Modelle zeigen sogar derart gravierende Sicherheitsmängel auf, dass sie nicht über die Note "Mangelhaft" hinauskommen. Beide Mähroboter erkannten auch einen krabbelnden Kinderfuß nicht. Doch damit stehen sie nicht allein auf weiter Flur. Denn laut Stiftung Warentest ist "keines der getesteten Modelle genügend auf spielende Kinder eingestellt". Überraschend dabei ist, dass es noch nicht einmal hauptsächlich die Billiggeräte sind, die bei der Sicherheitsfrage versagen.

Wenig verwunderlich also, dass es immer wieder zu vermeidbaren Unfällen kommt. Ein Kleinkind war in Österreich in einem unbeaufsichtigten Moment von der Terrasse gekrabbelt und von einem Mähroboter erfasst worden. Das Kind erlitt dabei multiple Schnittverletzungen an Händen und Füßen. Doch auch für Tiere stellen die Mähroboter eine immer größer werdende Bedrohung dar. Vor allem auch deshalb, weil immer mehr Menschen dazu tendieren, ihre Mähroboter nachts ihre Runden drehen zu lassen - damit der Rasen morgens wieder wie geleckt aussieht. Igel und andere Kleintiere nimmt ein Mähroboter allerdings kaum wahr.

Dieser schwer verletzte Igel wurde der "Tierhilfe Straubing und Umgebung" am 25. April gebracht. Das Tier wurde über Nacht von einem Mähroboter erfasst und starb nach mehreren Stunden.

Dieser schwer verletzte Igel wurde der "Tierhilfe Straubing und Umgebung" am 25. April gebracht. Das Tier wurde über Nacht von einem Mähroboter erfasst und starb nach mehreren Stunden.

Davon weiß auch Peter Druschba von der "Tierhilfe Straubing und Umgebung" zu berichten. Erst vor wenigen Tagen wurde ihm wieder ein schwer verletzter Igel gebracht, der über Nacht von einem Mähroboter erfasst wurde. Druschba: "Dem Igel wurden die Kopf- und Nackenstacheln abgemäht und die Nase abgeschnitten. Er hatte stundenlange Qualen zu erleiden." Der Igel überlebte den Unfall nicht. Kein Einzelfall. Für Peter Druschba eine Folge der Nachtfahrten von Mährobotern: "Wir haben jahrhundertelang nachts nicht gemäht und sollten damit erst gar nicht anfangen. Alle nachtaktiven Kleintiere und Insekten sind nach Einbruch der Dämmerung gefährdet und für viele Tiere wird mit den Insekten auch ihre Nahrungsgrundlage zerschreddert. Wir würden es als Tierquälerei im Sinne der Bequemlichkeit bezeichnen. Ist mähen am Abend für die Menschen existenziell wichtig?"

Nicht zuletzt deshalb macht sich die "Tierhilfe Straubing und Umgebung" für ein bundesweites Betriebsverbot von Mährobotern nach der Abenddämmerung stark. "Nachtruhe sollte auch Nachtruhe bleiben", so Druschba gegenüber idowa.