Regensburg
Sea-Eye erweitert seine Rettungsflotte
1. September 2020, 13:31 Uhr aktualisiert am 1. September 2020, 18:12 Uhr
"Nach wie vor legt uns die Politik der europäischen Staaten immer wieder Steine in den Weg", sagt Gorden Isler von der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Jahnstadion stellt er die Pläne für ein neues Schiff vor, mit dem die Flotte um die Alan Kurdi optimal erweitert werden soll.
Die Alan Kurdi ist nach dem Jungen benannt, der am 2. September 2015 mit Zwei Jahren ertrunken war und dessen Bilder damals um die Welt gingen. Das neue Schiff soll nach dessen zwei Jahre älteren Bruder Ghalib Kurdi benannt werden, der damals ebenfalls ertrunken war. Die Tante der beiden Jungen Tima Kurdi bedankt sich während der Pressekonferenz bei Sea-Eye für deren unermüdlichen Einsatz. "Dass die Schiffe nach meinen verstorbenen Familienangehörigen benannt sind, ist ein Mahnmal. Wenn das hilft, vielen anderen Menschen das Leben zu retten, bin ich froh, so einen Teil beizutragen."
Laut Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sei es für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger ein tolles Zeichen, dass die Ghalib Kurdi Regensburg als Heimathafen haben soll. "Nachdem wir 2018 als erste bayerische Stadt uns als "Sicheren Hafen" positioniert haben sind wir nun auch Heimathafen für ein Rettungsschiff."
Neben der Vorstellung des neuen Schiffs, das bereits ab Weihnachten auf dem Mittelmeer unterwegs sein soll, wurde auch die neue Spendenkampagne "ehrlich gesagt" vorgestellt.