Insolvenzverfahren

Regiomed-Sanierungsverfahren vor Abschluss


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Das Insolvenzverfahren für die Regiomed-Gruppe mit Häusern in Oberfranken und Thüringen steht vor dem Abschluss. (Symbolfoto)

Von dpa

Das Sanierungsverfahren für die insolvente thüringisch-bayerische Klinikgruppe Regiomed steht vor dem Abschluss. Die Gläubiger haben nun auch den Insolvenzplänen für die betroffenen Einrichtungen in den Landkreisen Sonneberg (Thüringen), Coburg, Neustadt und Lichtenfels (Bayern) zugestimmt, wie Regiomed mitteilte. Sie sollen planmäßig zum 1. November auf die neuen Träger übergehen. Die Bestätigung der Insolvenzpläne durch das Amtsgericht Nürnberg werde in wenigen Tagen erwartet.

Der Klinikverbund mit 5.000 Beschäftigten an einem Dutzend Standorten in Bayern und Thüringen hatte Anfang dieses Jahres Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Zuvor war eine angesichts erwarteter Millionenverluste angestrebte Übertragung der Krankenhäuser an die beteiligten Kommunen gescheitert. Stadt und Landkreis Coburg hatten sich gegen eine solche Lösung gestellt. Im Sanierungsverfahren hatten nach früheren Regiomed-Angaben dann alle beteiligten Kommunen Übernahmeangebote für die Krankenhäuser in ihrem Gebiet abgegeben, neben anderen Interessenten.

Für die bayerischen Standorte, die den größten Teil des Klinikverbundes ausmachen, erhielt der Gesundheitskonzern Sana Kliniken AG den Zuschlag. Er übernimmt unter anderem die Kliniken in Coburg, Lichtenfels und Neustadt, die dazugehörigen medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und die Medical School zur Ausbildung von Ärzten. Sana betreibt nach eigenen Angaben bundesweit unter anderem 43 Krankenhäuser und 51 MVZ-Gesellschaften mit knapp 600 Arztsitzen. 2023 erwirtschafteten die rund 38.600 Beschäftigten (Stand Dezember 2023) einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen.

In Thüringen gehen die Krankenhäuser Sonneberg und Neuhaus am Rennweg mit den angegliederten MVZ auf den Landkreis Sonneberg über. Der Landkreis Hildburghausen übernimmt unter anderem die Akutklinik im Kreis, das ambulante Zentrum Henneberger Land und die nicht von der Insolvenz betroffene Rehaklinik Masserberg. Der Lösung für Hildburghausen hatte das Amtsgericht Nürnberg bereits Mitte September zugestimmt. Beide Südthüringer Landkreise hoffen zur Fortführung der Krankenhäuser auf finanzielle Unterstützung des Landes.

Zu Regiomed gehören in Südthüringen auch Seniorenzentren und Wohnheime, die der Sozialverband Awo übernimmt, sowie der Rettungsdienst. Für ihn erhielt der ASB Rettungsdienst Thüringen den Zuschlag.


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