Bayern

Rathaus: Nichts mehr zu lachen

Die AZ-Lokalchef über den OB ohne Ende.


Von Felix Müller

Erst hat die Rathaus-Konkurrenz über Dieter Reiter gelacht. Doch jetzt wird's ernst. Als der OB ankündigte, noch einmal kandidieren zu wollen, nahm das kaum jemand ernst. Warum bitte sollte Markus Söder ihm den Gefallen tun? Reiter betonte im Sommer, nochmal anzutreten, weil ihm der Job so viel Freude mache. "Das größte Märchen", ätzte man damals im Rathaus, Reiter sei ständig schlecht gelaunt, sage oft Termine ab, habe keine Ideen. Die CSU versicherte sich öffentlich selbst, der Landtag werde die Altersgrenze doch eh nie kippen. Und nun das: Söder hat es gestern tatsächlich getan.

Dazu kommt: Rathaus-Insider aller Parteien erleben seit Wochen einen wiederbelebten Reiter. Der Mann hat offenbar den Spaß am Job zurück. Plötzlich traut man ihm tatsächlich zu, nochmal wahlzukämpfen. Wenn Reiter keine schweren Fehler macht, haben Grüne und Schwarze bis 2032 keine realistische Aussicht auf den OB-Sessel. Mindestens. Auf sie wartet nun eine Gratwanderung. Weil sie Reiter härter attackieren müssen. Ihn aber am Ende brauchen werden für gemeinsame Bündnisse.