Amtsgericht München
Polizist im Drogenskandal zu Geldstrafe verurteilt
22. Februar 2022, 14:14 Uhr aktualisiert am 7. April 2023, 14:33 Uhr
In einem Prozess um den Drogenskandal bei der Münchner Polizei hat das Amtsgericht einen Polizisten am Dienstag zu einer Geldstrafe von 13.200 Euro verurteilt. Das Gericht verhängte 240 Tagessätze zu 55 Euro wegen des Erwerbs und des Besitzes von Drogen und Dopingmitteln und der Weitergabe von Dopingmitteln.
Von dem am schwersten wiegenden Vorwurf des Verwahrungsbruchs sprach das Gericht ihn frei. Die Staatsanwaltschaft, die eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und fünf Monaten gefordert hatte, hatte dem suspendierten Polizeibeamten vorgeworfen, sichergestelltes Marihuana abgezweigt und selbst konsumiert zu haben.
Der Angeklagte hatte in der vergangenen Woche zum Prozessauftakt am Amtsgericht München ein Teilgeständnis abgelegt und zugegeben, in den Skandal verwickelt zu sein, der das Münchner Präsidium 2020 erschütterte. Er räumte ein, Drogen und Dopingmittel konsumiert zu haben, bestritt aber den Verwahrungsbruch, also das Abzweigen des Marihuanas.
Der Prozess ist das zweite Verfahren in dem Kokain-Skandal, das derzeit das Münchner Amtsgericht beschäftigt. Parallel läuft noch der Prozess gegen einen 28-Jährigen, der seine Verstrickungen unter Tränen gestanden hatte. In dem Prozess könnte das Urteil an diesem Freitag fallen.