Bayern
Piazolo: Keine gravierenden Auffälligkeiten beim Mathe-Abi
17. Juni 2021, 13:45 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 11:32 Uhr
Das Schuljahr 2020/2021 wird sich wegen der Folgen der Corona-Pandemie ins Langzeitgedächtnis vieler Eltern, Schüler und Lehrer einbrennen. Im nächsten Jahr soll alles besser werden. Wie genau, weiß man in Bayern noch nicht.
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat für Bayerns Schulen das Ziel eines durchgehenden Präsenzunterrichtes für das nächste Schuljahr ausgegeben. Allerdings könne derzeit kein konkreter Handlungsplan für das Schuljahr 2021/22 aufgestellt werden. "Wir wissen nicht, was kommt", sagte Piazolo am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtages in München. Jetzt einen Plan aufzustellen, würde bedeuten, gegebenenfalls schnell von der Realität eingeholt zu werden.
Es könne etwa passieren, dass aufgrund der Entwicklung die Inzidenzwerte nicht mehr die gleiche Bedeutung haben, wie in diesem Jahr. Auch die Frage, wie schwer die Krankheitsverläufe von Corona-Patienten dann sein werden, wie sich aggressivere Virusvarianten auswirken oder wie sich der Impffortschritt entwickle, könne Einfluss haben.
Piazolo räumte ein, dass es im zu Ende gehenden Schuljahr 2020/2021 Lernrückstände gegeben habe, die nicht in wenigen Wochen aufzuholen seien. Die sogenannte Sommerschule während der großen Ferien, wo Schülerinnen und Schülern Zusatzunterricht angeboten werde, könne dies nur zum Teil ausgleichen. Er regte an, auch ferienpädagogische Zusatzangebote von Jugendorganisationen anzunehmen.
Bei der umstrittenen Mathematik-Abiturprüfung des Jahrganges 2021 hat es nach den Worten von Piazolo ersten Erkenntnissen seines Ministeriums zufolge hinsichtlich der Ergebnisse keine großen Auffälligkeiten gegeben. "Die bisherigen Eindrücke sind, dass es nicht aus dem Rahmen fällt", sagte er. Allerdings stünden noch die Zweitkorrektur und das mündliche Ergebnis aus, so dass noch keine abschließenden Bewertungen möglich seien.
Die Abiturprüfung im Fach Mathematik war von vielen Schülerinnen und Schülern als besonders schwierig empfunden worden, teilweise wurde der Vorwurf der Unfairness laut. Tausende Schülerinnen und Schüler hatten sich einer Online-Petition angeschlossen, um gegen die auch wegen der schwierigen Lernumstände in der Corona-Pandemie als hart empfundene Aufgabenstellung zu protestieren.