Bayern

Paket-Maut: Zahlen Münchner bald drei Euro mehr pro Päckchen?

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Von che

Etwa 73 Pakete im Jahr bestellt jeder Münchner im Schnitt - so viel wie in keiner anderen deutschen Stadt. Das hat der Bundesverband Paket und Expresslogistik vor etwa einem Jahr ermittelt.

Meistens bringen Lieferwagen die Millionen an Paketen an die richtige Adresse. Das sorgt für mehr Verkehr und Emissionen. Der Münchner Umweltverein Green City fordert deshalb, dass der Lieferverkehr eingedämmt werden muss. Eine Idee von Hanno Langfelder, dem Mobilitätsexperten bei Green City: eine Maut für Pakete. Wer sich das Paket bis zur Haustüre liefern lässt, sollte eine Extragebühr von drei Euro zahlen, schlägt Langenfeld vor. Wer wiederum gleich eine Packstation als Adresse angibt, soll von der Maut befreit sein.

Seine Hoffnung ist, dass das Herumkurven von Transportern in den Wohnstraßen ein Ende findet. Stattdessen würden die Lieferdienste einen Großteil der Pakete bei den Packstationen ausladen. "Sie sollten so ähnlich wie Wertstoffinseln in den Vierteln verteilt sein." Bei großen Sendungen könnte auch der Händler die Gebühr übernehmen, schlägt er vor.

Doch, dass die Paket-Maut bald umgesetzt wird, müssen die Münchner wohl nicht befürchten. Die Grünen sehen es kritisch, wie eine solche Gebühr auf kommunaler Ebene umgesetzt werden könnte, sagt Fraktionschefin Mona Fuchs. Die SPD wiederum lehnt Mehrkosten für die Münchner ab: "Paketzustellungen sollten nicht teurer werden als anderswo", sagt SPD-Mobilitätsexperte Nikolaus Gradl. Fuchs und Gradl betonen, dass sie trotzdem den Lieferverkehr klimafreundlicher machen wollen. Zum Beispiel wird am Viehhof ein Lastenrad-Logistikzentrum entstehen. Dort sollen Lieferanten die Pakete vom Lkw auf Lastenräder umladen.