München/Berlin

Osram-Beschäftigte demonstrieren vor Konzernzentrale


Von Redaktion idowa

Unter dem Motto "Licht an statt aus!" hat die IG Metall am Montag zu Kundgebungen bei Osram in München und Berlin aufgerufen. Anlass sind die geplanten Stellenstreichungen und fehlende Zukunftsinvestitionen beim Beleuchtungshersteller aus München.

800 Osram-Beschäftigte aus fast allen deutschen Standorten sind am Montag laut Gewerkschaftsangaben dem Aufruf gefolgt. Sie haben vor der Konzernzentrale in München für ein Zukunftskonzept für Osram demonstriert. Damit würde die Position der Betriebsräte für die kommenden Verhandlungen gestärkt, wie Klaus Abel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Osram-Unternehmensbeauftragter der IG Metall, sagte. Roberto Armellini, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall München, forderte "ein Ende des Kaputtsparens bei Osram". Es brauche stattdessen Investitionen in innovative Produkte. Die Konzernbetriebsratsvorsitzende Irene Weininger vom Standort Regensburg sagte, man werde um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen.

Am Aktionstag in München nahmen Beschäftigte aus den bayerischen Standorten München/Garching, Regensburg, Eichstätt, Schwabmünchen und Augsburg teil. In Berlin fand zeitgleich ebenfalls eine Protestkundgebung statt.

Osram plant, 800 der 5.600 Stellen zu streichen, wie die IG Metall mitteilte. Der Konzern leidet unter der schwachen Nachfrage seiner wichtigsten Kunden in der Autoindustrie und schreibt rote Zahlen.

Neben dem geplanten Arbeitsplatzabbau steht seit Monaten auch eine Übernahme durch den österreichischen Sensorspezialisten AMS im Raum. Nach dem Scheitern des ersten Übernahmeversuchs hatten Vorstand und Aufsichtsrat von Osram den Aktionären zuletzt empfohlen, das neue Angebot von AMS anzunehmen. Betriebsrat und IG Metall stellen sich gegen die Übernahme.