Artenerhalt

Neue Heimat für den Nürnberger Luchs Kilian


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Im Thüringer Wald sind für ein Artenschutzprojekt erneut Luchse ausgewildert worden. Zwei im Mai dort in die Wildnis entlassene Pinselohren haben sich laut Umweltministerium gut in der neuen Umgebung eingelebt. (Archivbild)

Von dpa

Neue Heimat für Luchs Kilian aus Bayern und Artgenossin Vreni aus der Schweiz: Mit der Auswilderung zweier weiterer "Pinselohren" im Thüringer Wald soll der Bestand der streng geschützten Tiere innerhalb Europas gestützt werden. Das Männchen Kilian stammt aus dem Tiergarten Nürnberg.

Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) sagte: "Unserem gemeinsamen Ziel einer gut vernetzten Luchspopulation in Deutschland und Mitteleuropa kommen wir Schritt für Schritt näher mit einer stabilen Luchspopulation im Thüringer Wald."

Der Thüringer Wald ist bedeutsam für das Luchs-Artenschutzprojekt. Denn Experten sehen das Mittelgebirge als Verbindungsstelle für Populationen etwa im Harz und im Bayerischen Wald. Verpaarungen zwischen den Tieren aus unterschiedlichen Regionen sind gewünscht, um den Bestand zu stabilisieren. Die Raubtiere, die dichte Waldareale als Lebensraum bevorzugen, wurden in der Vergangenheit stark bejagt. Der Luchs gilt in weiten Teilen Europas als ausgestorben und konnte nur lokal wiederangesiedelt werden.

Luchsdame Vreni wurde 2023 in einem Schweizer Tierpark geboren. Das Männchen Kilian lebte im Tiergarten Nürnberg. Dort hatte es im Frühjahr vergangenen Jahres nach mehr als 30 Jahren erstmals wieder Nachwuchs bei den Karpatenluchsen gegeben. Die drei jungen Luchs-Männchen haben inzwischen ein neues Zuhause gefunden. Die beiden Geschwister von Kilian zogen nach Ungarn beziehungsweise in den Nationalpark Harz.

Junge Luchse bleiben auch in der Natur in der Regel nur ein Jahr bei ihrer Mutter. Bevor diese wieder Nachwuchs bekommt, verlassen sie das Revier und werden selbstständig.

Wie die beiden im Mai im Thüringer Wald ausgewilderten Luchse Frieda und Viorel tragen auch die neuen Tiere dort Halsbandsender, mit denen ihre Bewegung nachvollzogen werden kann. Die Daten zeigten etwa, dass sich Frieda inzwischen hauptsächlich in der Nähe von Oberhof aufhalte. Viorel habe es dagegen schon bis in den Frankenwald geschafft.


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