Verstorbene
Nachrufe 2024: Ein Rückblick auf Menschen, die Ostbayern geprägt haben
11. Dezember 2024, 14:30 Uhr
Auch in diesem Jahr sind viele bekannte Persönlichkeiten aus Ostbayern verstorben – von der beliebten Kinderärztin bis zum gefeierten Liedermacher. In unserem Rückblick erinnern wir nochmal an diese Menschen.
Liedermacher und Mundart-Barde: Mit seinem Humor und seinen Gitarrenkünsten begeisterte er viele Menschen: Im Alter von 76 Jahren ist Fredl Fesl am 25. Juni verstorben. Der gebürtige Grafenauer war seit den 1970er Jahren auf Kleinkunst- und Kabarettbühnen unterwegs und amüsierte die Zuschauer mit aberwitzigem, trockenem Humor, haarsträubenden Reimen und schrägen Jodlern.
Der „Goldmann“ von Landshut: Ludwig "Lugge" Rederer stand mehr als 20 Jahre lang entweder an der Ecke zur Theaterstraße oder vor dem Landshuter Rathaus auf einem kleinen Podest, golden oder silbern angemalt. Sein Tod war am 29. November bekanntgeworden. Er wurde 74 Jahre alt. Die Anteilnahme in Landshut war riesig, und die Forderung nach einer Ehrung für den „Goldmann“ wurde laut.
Ikone der Straubinger Barszene: Egal ob hinter der Bar seines Irish Pubs in Straubing oder davor auf dem Barstuhl: Stuart Molloy hatte immer ein freches, freundliches Grinsen im Gesicht. Am 10. März starb Molloy im Alter von 47 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit und umgeben von seiner Familie. Der gebürtige Ire brachte ein Stück seiner Heimat nach Straubing. Bereits in seiner Jugend führte ihn die Liebe zur Gastronomie nach Deutschland.
"Landauer G'wachs": Er war gern in Gesellschaft und leistete seinen Beitrag, damit sich im gesellschaftlichen Leben Landaus etwas rührt: Rudi Troffer war ein echtes Landauer Original und engagierte sich mit Herz für Vereine, wie das Landauer Bergstadttheater. Am 1. Januar ist er im Alter von 69 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.
Leiterin der Landshuter Amnesty-Gruppe: Ungerechtigkeiten konnte sie nicht ausstehen, und gegen die Ausgrenzung von Menschen setzte sie sich nicht nur beruflich ein: Uschi Seiler ist am 19. September im Alter von 78 Jahren gestorben. Mit ihr verliert die Landshuter Gruppe von Amnesty International ihre langjährige Gruppensprecherin.
Leidenschaftlicher Sportfotograf: Er war Teamfotograf der Straubing Tigers, fotografierte Fußball in der Region und die Spiele der Straubing Spiders: Stefan Ritzinger hatte ein großes Sportfotografen-Herz. Am 24. Oktober hat es aufgehört zu schlagen. Ein Höhepunkt war für ihn die Champions-Hockey-League-Reisen mit den Tigers in 2022. Für unsere Mediengruppe lieferte der 50-Jährige Bilder aus Krakau und Karlstad in Schweden.
Ehrenmitglied: Das Ehrenamt war für ihn eine Herzensangelegenheit. Werner Riedel aus Wörth war Ehrenmitglied des Trachtengaus Niederbayern und Träger des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten. Am 2. Februar ist er im Alter von 83 Jahren verstorben.
Gastwirt mit Leib und Seele: Die Nachricht vom Tod von Josef Landstorfer aus Zandt, dem allseits beliebten "Postwirts-Sepp", löste auch über die Region hinaus Bestürzung aus. Landstorfer verstarb am 8. Februar kurz nach seinem 76. Geburtstag. Er engagierte sich im öffentlichen Leben, war 1982 Schirmherr beim 50-ährigen Gründungsfest beim FC Zandt und 2007 Ehrenschirmherr beim 75. Gründungsfest.
Regensburger Künstler-Urgestein: Kurz nach seinem 86. Geburtstag ist der Regensburger Grafiker und Installationskünstler Peter Dorn am 16. Februar gestorben. Noch Ende 2023 schenkte er dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie eine Reihe an Papierarbeiten. Dorn studierte angewandte Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und machte mehr als 60 Jahre lang Kunst.
Industrie- und Handwerkspionier: Wenn Jürgen Tanne von einer Sache überzeugt war, konnte er begeistern - und das immer mit jugendlichem Charme und einem Augenzwinkern. Sein Lebensmotto: "Mit Freundlichkeit komme ich weiter". Im Alter von 81 Jahren verstarb er am 3. März. Jürgen Tanne baute gemeinsam mit seiner Ehefrau die Firma Tanne Kunststofftechnik in Hunderdorf auf.
Renommierter Kunstmaler: Hermann Scheuers Porträt des dritten Bundespräsidenten von Deutschland und eine Spitzfindigkeit darin haben den Further bekannt gemacht. Am 29. Februar ist Hermann Scheuer im Alter von 89 Jahren verstorben. Der Kunstmaler galt als äußerst renommiert in seinem Metier und machte überregional von sich reden.
Engagierte Reporterin: Ihre große Leidenschaft für den Journalismus zeichnete Edith Wühr aus, die am 8. November im Alter von 63 Jahren überraschend verstarb. Die Viechtacherin begann ihre Reportertätigkeit beim Radio und wechselte danach zur Zeitung. Mit Stift, Block und Kamera ausgerüstet war sie seitdem als Berichterstatterin in Viechtach und im gesamten Landkreis unterwegs - viele Jahre auch für den „Viechtacher Anzeiger“.
Lebenswerk Archäologie: Über seine Ausgrabungen und die Vor- und Frühgeschichte wusste der frühere Kreisarchäologe Dr. Karl Schmotz viel zu erzählen. Am 25. Februar ist er im Alter von 75 Jahren verstorben. Dr. Schmotz hatte große Verdienste für den Landkreis Deggendorf, für Niederbayern und darüber hinaus erworben. Er war ein wissenschaftlich anerkannter Experte.
Ein herzlicher Wirt: Der Regensburger Braumeister und Gastronom Hans Schafbauer begrüßte seine Gäste im Hofbräuhaus stets mit einem unerschütterlichen Lächeln, viele namentlich. Am 6. März ist er im Alter von 85 Jahren gestorben. Der besondere Kontakt zu den Gästen, diese Wertschätzung über das Bestellen und Bezahlen hinaus zeichneten Johann Schafbauer stets aus und in diesem Sinne wird das Hofbräuhaus auch weitergeführt.
Ein Visionär: Es gibt diesen einen Satz, den Ludwig Schierer oft und gern über sein Leben gesagt hat: "Ich bin froh, dankbar und zufrieden!" Sein Mantra bis ins hohe Alter. Mit 92 Jahren ist der Unternehmer aus Cham am 15. März gestorben. Dass die Ludwig Schierer GmbH im Jahr 2023 auf 125 Jahre Firmengeschichte zurückblicken kann, war insbesondere sein Verdienst.
Rennsport-Experte: Die zuverlässige und ruhige Art von Gerhard Freundorfer aus der Gemeinde Eichendorf schätzte man nicht nur beim FC Dornach und Rennteam Huber Racing. Der 52-jährige Betriebsleiter des Motorsport-Teams Proton-Huber Competition aus Hofkirchen bei Passau verstarb nach einem Unfall im Fahrerlager in Spanien am 9. April.
Straubings Alt-OB: Fritz Geisperger hatte seinen ganz eigenen Kopf, und das nicht nur wegen seines Markenzeichens, der Igelfrisur. Von 1990 bis 1996 war er Straubings Oberbürgermeister (SPD) und ist am 27. April mit 92 Jahren gestorben. Sein legendärster Spruch ist und bleibt, "ich bestimme, wer mich ärgern darf".
Landshuter Unternehmer: Dem Standort Landshut hielt Paul Urzinger nachhaltig die Treue und entwickelte sein Unternehmen Josef Urzinger GmbH Textilmanagement zu einem der erfolgreichsten der Stadt. Am 21. Mai ist der Seniorchef im Alter von 87 Jahren gestorben.
Letzter Marktmüller: Herbert Amberger war der letzte Besitzer der Kötztinger Marktmühle. Am 6. Juni ist er im Alter von 81 Jahren gestorben. Zeitlebens war Amberger dem Pfingstbrauchtum sehr verbunden. Bereits als Siebenjähriger nahm er beim Pfingstritt teil und 2022 erhielt er das Ehrenband für 70-jährige Ritt-Teilnahme.
Landshuter Kinderchirurg: Dr. Alfred Jahn hat sein Leben dem Einsatz für andere Menschen gewidmet. In Ruanda hat er unzählige Kinder operiert und einen Verein gegründet, der ihnen darüber hinaus half. Am 12. Juni ist der Landshuter Kinderchirurg im Alter von 87 Jahren in Kigali/Ruanda gestorben.
Kinderärztin mit Leidenschaft: Mit Herzblut und viel Knowhow machte sich Dr. Ute von Eichhorn für das Wohl von Kindern und Jugendlichen stark. Seit Mai 2020 saß die gebürtige Fränkin zudem für die Freien Wähler im Deggendorfer Stadtrat und brachte sich in vielen Ausschüssen ein. Am 14. Juli ist sie mit 71 Jahren verstorben.
Kreisrat, Rektor, Fotograf: Anton Schlicksbier blieb der Stadt Wörth zeitlebens verbunden. Er war Lehrer, Rektor, Kreisrat, Stadtrat, Marktrat, Fotograf, Autor und dienstältester Berichterstatter der Donau-Post. Am 26. August ist er mit 86 Jahren verstorben. Als Fotograf hatte er einen Blick für Stimmungen, Licht und diese ganz speziellen Momente, die kommen und gehen und die der Fotograf nicht versäumen darf. Seine Fotos sind bei Wettbewerben wiederholt ausgezeichnet worden.
Straubinger Metzger und Wirt: Er legte den Grundstein für die Familienmetzgerei, die heute wohl jeder Straubinger kennt. Am 14. September ist Anton Wenisch senior kurz vor seinem 98. Geburtstag gestorben. Wenisch stammte aus Hollezried (Egerland/Sudetenland, jetzige Tschechische Republik) und baute sich nach dem Krieg 1945 sehr erfolgreich eine Existenz in Niederbayern auf.
„Vater" der Kuno-Klinik: Er hat den Anstoß dafür gegeben, dass schwerkranke Kinder heute in Ostbayern behandelt werden können. Die Kinder-Uniklinik in Regensburg verdankt Hans Brockard viel – am 11. Oktober ist der Gründervater mit 82 Jahren überraschend verstorben. Brockard war langjähriger kaufmännischer Direktor der Uniklinik.l
Deggendorfs Naturschutz-Vorbild: Während des erbitterten Kampfs um eine frei fließende Donau zwischen Straubing und Vilshofen war Dieter Scherf, langjähriger Kreisvorsitzender des BN Deggendorf, Motor und Brückenbauer. Am 9. Oktober ist der Elektroingenieur und Naturfreund nach längerer schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Simbach am Inn gestorben.
Regensburgs Alt-OB Christa Meier: "Kann ich irgendwie helfen?", lautete der Leitfaden im Leben der Alt-Oberbürgermeisterin Christa Meier. Am 1. Dezember verstarb sie im Alter von 82 Jahren. Als Oberbürgermeisterin der Stadt Regensburg legte sie in den sechs Jahren ihrer Amtszeit von 1990 bis 1996 den Fokus besonders auf Bildung.
„Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.“ (Johann Wolfgang Goethe)