In Niederbayern ist am Mittwoch, 12. April, ein 31 Jahre alter Syrer festgenommen worden, der in griechischen Flüchtlingslagern Mitglieder für islamistische Terrorzellen in Europa rekrutiert haben soll. Nach Informationen unserer Zeitung fand die Festnahme in Adlkofen (Kreis Landshut) statt.

Der 31-jährige Zoher J. werde dringend verdächtigt, als Mitglied des Al-Kaida-Ablegers Dschabhat al-Nusra und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gekämpft zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mit. Auch soll er gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen haben.

2011 habe der heute 31-Jährige eine Einheit gegründet, die zunächst in Aleppo, später aber auch in anderen Regionen kämpfte. Als das Gebiet an die Terrormiliz IS fiel, löste sich die Kampfeinheit laut Bundesanwaltschaft auf, der Mann schloss sich dem IS an und reiste spätestens Ende August 2015 nach Deutschland. Von hier pendelte er den Angaben zufolge zu Flüchtlingscamps. Auch soll er Terrorzellen in Europa koordiniert haben - um Anschläge vorzubereiten. Konkretere Pläne für Anschläge habe es noch nicht gegeben, hieß es.

Zoher J. wird noch am Mittwoch den Ermittlungsrichtern des Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgestellt.

Wie die Bundesanwaltschaft ausdrücklich betont, habe die Festnahme allerdings nichts mit dem gestrigen Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund zu tun.