Bayern

Münchens Brücken sind marode - Umfassendes Sanierungsprogramm geplant

2023 soll der Stadtrat ein großes Sanierungsprogramm beschließen.


Die Stadt überprüft alle Brücken - auch die Hackerbrücke.

Die Stadt überprüft alle Brücken - auch die Hackerbrücke.

Von Christina Hertel

Mehr als 1.000 Brücken gibt es in München. Und ein großer Teil davon ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden.

Noch in der ersten Jahreshälfte 2023 will das Baureferat dem Stadtrat ein großes "Erhaltungsprogramm" für die Münchner Brücken vorlegen. Es soll laut der Pressestelle in Maßnahmenpakete - also kurz-, mittel- und längerfristig - unterteilt werden.

Zu den Kosten kann das Baureferat noch keine Angaben machen. Doch es dürfte um viele Millionen gehen. Denn instandsetzungsbedürftig ist laut Baureferat "eine größere Zahl von Brücken überwiegend aus der Zeit des Straßenausbaus im München der 60er und 70er Jahre im gesamten Stadtgebiet".

Wird die Thalkirchner Brücke für Radler angenehmer? Vielleicht.

Wird die Thalkirchner Brücke für Radler angenehmer? Vielleicht.

Aber auch historische Isarbrücken stehen im Fokus der aktuellen Untersuchungen.

Derzeit läuft laut Baureferat die Priorisierung. Eine Rolle soll neben dem Bauwerkszustand auch spielen, welche anderen Baumaßnahmen im Stadtgebiet gerade durchgeführt werden. Schließlich darf der Verkehr nicht lahmgelegt werden.

"Wir haben Stadtteile östlich und westlich der Isar - der Verkehr muss also über die Brücken fließen können", sagt Andreas Schuster, der für die SPD im Mobilitäts- und im Bauausschuss sitzt.

Schuster stellt sich ein Sanierungskonzept analog zur Schulbauoffensive vor. Zu dieser gehörten vier große Bauprogramme, mit denen der Stadtrat über Jahre hinweg nicht nur neue Schulen, sondern auch neue Turn-, und Schwimmhallen plante.

Schuster glaubt, dass es durch ein ähnliches Vorgehen gelingen kann, die Baumaßnahmen zu koordinieren, Beeinträchtigungen zu minimieren und die Erreichbarkeit auch während notwendiger Sperrungen zu garantieren.

Wichtig ist ihm, dass immer, wenn Brücken saniert werden müssen, die Stadt genau prüft, ob und wie sich die Situation dort für alle Verkehrsteilnehmer verbessern lässt.

Zum Beispiel wäre es aus Schusters Sicht ein großer Gewinn, die Thalkirchner Brücke für Busse zu ertüchtigen. Denn momentan ist sie für das Gewicht nicht ausgelegt.

Auch für den Radverkehr sollte sich nach einer Sanierung die Situation verbessern, findet Schuster. Zumindest so weit die Maßnahmen mit dem Naturschutz vereinbar sind. Schließlich befindet sich die Thalkirchner Brücke, die von der U-Bahn zum Tierpark führt, in einem Flora-Fauna-Habitat.