Bayern
Mordfall Sonja Engelbrecht: Hoffen auf den Durchbruch
9. Januar 2023, 18:09 Uhr aktualisiert am 9. Januar 2023, 18:09 Uhr
Im Fall der vor mehr als einem Vierteljahrhundert offenbar ermordeten Sonja Engelbrecht aus München hofft die Polizei auf neue Erkenntnisse bis Frühjahr 2023.
Die forensischen Untersuchungen im Kriminallabor gingen noch weiter, sagte ein Sprecher der Polizei. Derzeit lägen weder Ergebnisse vor, noch gäbe es einen Tatverdächtigen.
Eine heiße Spur, die zum Täter führen könnte, ist noch nicht gefunden.
Im März 2022 hatten Ermittler einen im Wald bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt gefundenen Kieferknochen der Verschwundenen zugeordnet (AZ berichtete). "Die DNA stimmt überein, ergab eine Untersuchung im Labor", sagte damals ein Polizeisprecher.
Die Kripo geht davon aus, dass die Leiche des damals 19 Jahre alten Mädchens in dem Wald etwa 100 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt abgelegt und in einem Felsspalt zurückgelassen wurde.
Der Knochen und einige Zähne waren im Rahmen einer großen Suchaktion in dem unübersichtlichen Waldstück zwischen zwei Felswänden gefunden worden.
Das Skelett ist nicht mehr vollständig, weil vermutlich Wildtiere einige der Knochen weggeschleppt haben.
Ein Oberschenkelknochen der 1995 verschwundenen 19-Jährigen war etwa 200 Meter von diesem Fundort entfernt bereits im Sommer 2020 von einem Waldarbeiter entdeckt worden. Als der Knochen dann etwa ein Jahr später der Vermissten zugeordnet werden konnte, begann die gezielte Suche in dem Waldstück.
Wie Sonja Engelbrecht starb, ist trotz jahrelanger intensiver Ermittlungsarbeiten nach wie vor ein Rätsel. Bereits nach dem Fund des Oberschenkelknochens gingen die Ermittler davon aus, dass die junge Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war.
Ihre Familie hatte die Teenagerin zum letzten Mal am 10. April 1995 gesehen, kurz nach ihrem 19. Geburtstag. Sie brach an jenem Tag auf, um sich mit einem Freund zu treffen - und verschwand anschließend spurlos.
Bei der rund 6000 Einwohner großen Marktgemeinde Kipfenberg waren im Frühjahr 2020 auch die skelettierten Leichen eines jungen Paares aus Ingolstadt entdeckt worden, das seit dem Jahr 2002 vermisst wurde.
Die Ermittler bei der Kripo gehen derzeit weiterhin davon aus, dass es zwischen den beiden Fällen keinen Zusammenhang gibt. Auch das Verbrechen an der 21 Jahre alten Frau und dem 23-jährigen Mann aus Ingolstadt ist immer noch ungeklärt.