Arbeitsmarkt

Millionen für Weiterbildung und mehr Tempo bei Zuwanderung


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Der Strukturwandel macht manche Jobs überflüssig. Weiterbildung soll den Beschäftigten neue Perspektiven geben.

Von dpa

Weiterbildung und Zuwanderung sollen gegen den Fachkräftemangel in Bayern helfen. Dafür wollen die Arbeitsagenturen 670 Millionen Euro in diesem Jahr in die Weiterbildung investieren - 55 Millionen Euro mehr als 2024, wie der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Markus Schmitz sagte. Doch das allein reiche nicht, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken. "Der einzige Weg, Wohlstand auch in Bayern zu sichern, ist über eine gute Zuwanderung."

Nach Einschätzung von Schmitz wird auch 2025 ein "sorgenvolles Jahr". Die Zahl der Arbeitslosen werde im Zuge von Konjunkturschwäche und Strukturwandel weiter steigen. "Ich rechne nicht vor Jahresmitte damit, dass sich groß etwas ändern wird", sagte Schmitz. Gleichzeitig werde die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter wachsen, wenn auch langsamer.

Steigende Arbeitslosigkeit und Beschäftigung - das klingt erst einmal nach einem Widerspruch. Stellenabbau gibt es Schmitz zufolge vor allem in den von Digitalisierung und Dekarbonisierung betroffenen Branchen wie Industrie, Bau, Kraftfahrzeuggewerbe und Zeitarbeit. In Branchen wie Erziehung, Pflege und Unterricht steige dagegen die Beschäftigung. Arbeitslosen etwa aus der Automobilbranche biete das in der Regel aber keine neue Jobperspektive.

Ein Schwerpunkt für 2025 sei deshalb, Menschen fit zu machen für die zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten, sagte Schmitz. Daneben gewinne die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland an Bedeutung. Seit 2023 sei das Beschäftigungswachstum in Bayern allein auf Menschen aus Ländern außerhalb der EU zurückzuführen gewesen. Um den demografischen Wandel auszugleichen, brauche es aber deutlich mehr Zuwanderung.

Außerdem müssten die Verfahren schneller werden, sagte Schmitz. Von der Anbahnung dauere es mitunter eineinhalb bis zwei Jahre, bis eine Fachkraft aus dem Ausland hier arbeiten könne "Das ist viel zu lang", sagte Schmitz. Das Anerkennungsverfahren könnte aus seiner Sicht ein zentrales Online-Portal beschleunigen, wo Menschen aus dem Ausland automatisch an die zuständigen Behörden weitergeleitet werden.


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