Bayern
Messe München: In 25 Jahren zum wichtigen Wirtschaftsfaktor der Stadt
12. Februar 2023, 17:32 Uhr aktualisiert am 12. Februar 2023, 17:32 Uhr
München - Nach dem Umzug von der Theresienhöhe auf das ehemalige Flughafengelände öffnete die Messe München (MMG) im Februar 1998 ihre Pforten in der Messestadt.
Die Entscheidung der Messegesellschafter Freistaat Bayern, Landeshauptstadt München (je 48 Prozent) sowie Industrie- und Handels- und Handwerkskammer (je ein Prozent) erwies sich als goldrichtig. Auf dem neuen Gelände avancierte die MMG zu einem führenden Messe-Netzwerk mit Töchtern in Asien, Europa und Südamerika und 70 Auslandsvertretungen.
Mit Eröffnung der Messehallen C5 und C6 sowie dem Conference Center Nord im Jahr 2018 kann die MMG 200 000 Quadratmeter Hallenfläche sowie 414 000 Quadratmeter Freigelände anbieten. Das ICM (International Congress Center) ist beliebt für Ärztekongresse und Hauptversammlungen.
Die internationalen Leitmessen wie Bauma, Productronica, IFAT und andere ziehen Entscheider aus aller Welt an. Aussteller-, Besucher- und Umsatzzahlen stiegen stetig, bis Corona das Messegeschäft lahmlegte. Die Gesellschafter mussten einspringen, was für die MMG einen strikten Sparkurs mit Reduzierung von Mitarbeitern und Geschäftsführung bedeutete. Durch neu entwickelte digitale Formate hielt das Unternehmen den Kontakt zu den Kunden und bot ihnen eine Plattform zur Kommunikation.
Für München, Bayern und den Bund ist die Messe ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Hotels, Taxler, Messebauer und andere profitieren, bundesweit induzieren Besucher und Aussteller der MMG einen Gesamtumsatz von 3,3 Milliarden Euro, im Bauma-Jahr 4,3 Milliarden.
"Die Messe München und der Stadtteil Riem bilden heute eine attraktive und beständige Einheit", so das Geschäftsführer-Duo Stefan Rummel und Reinhard Pfeiffer. Man bemüht sich um gutes Miteinander, doch die Messestädter sind anspruchsvoll, obwohl sie lange nach der Messe eingezogen sind.
So Einiges ist passiert in den 25 Messejahren. 60 Vorstellungen des Musicals "Vom Geist der Weihnacht" gab's 2002 im ICM. Gast war auch der verstorbene Modezar Rudolph Moshammer. 2015 wollten die Münchner Löwen auf der Freifläche Nord ein Stadion bauen. Die Messe war angetan, doch der Plan zerschlug sich. Bei der Interforst 2018 musste bestes Buchenholz gehäckselt werden, weil die Besitzer es wegen des asiatischen Laubholzbockkäfers nicht wieder abholen durften - das hatte die Messe nicht bedacht. Ein Heli-Unternehmer wollte klammheimlich einen Landeplatz bauen, Alt-OB Ude sagte damals strikt "Veto". Zuletzt fand man beim Parkplatzbau in Feldkirchen eine Bronzezeit-Siedlung.