Statistik
Mehr Menschen in Bayerns Gewässern ertrunken
23. Februar 2023, 13:03 Uhr aktualisiert am 23. Februar 2023, 12:04 Uhr
Die Zahl der Badetoten im Freistaat ist 2022 gestiegen. 69 Menschen starben in Bayerns Flüssen, Seen und anderen Gewässern, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag mitteilte. Das waren neun Tote mehr als im Vorjahr. Bundesweit sind laut DLRG vergangenes Jahr mindestens 355 Menschen ertrunken. "Damit verzeichneten wir erstmals seit vier Jahren wieder einen Anstieg an tödlichen Unfällen im Wasser", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt.
Wie schon 2021 war Bayern auch 2022 trauriger Spitzenreiter in Deutschland. In Nordrhein-Westfalen hat sich die Zahl der Todesfälle im Wasser mehr als verdoppelt: sie stieg von 24 auf 56. In Niedersachsen wurden 42 Badetote (2021: 26) gemeldet. Auch in Berlin gab es einen deutlichen Anstieg von 8 auf 18 Verunglückte.
Bundesweit waren 80 Prozent der Todesopfer männlich. Das trifft auch auf den Freistaat zu: Von den registrierten Badetoten in Bayern waren 55 männlich und 14 weiblich. Gut die Hälfte ertrank in Seen oder Teichen (35), 25 in Flüssen. Die meisten Todesfälle gab es zwischen Mitte Juni und Ende August. Auffällig viele Opfer waren bereits im gesetzteren Alter, bis hin zu hochbetagten Senioren: Die meisten Verunglückten gab es unter den 71- bis 80-Jährigen.
Der DLRG bereiten insbesondere Kinder und Jugendliche Sorgen: Eine von der Gesellschaft in Auftrag gegebene Forsa-Befragung habe gezeigt, dass sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, seit 2017 von 10 auf 20 Prozent verdoppelt habe. Die DLRG-Chefin forderte, Jungen und Mädchen müssten Schwimmen lernen, so wie sie auch Lesen, Schreiben und Rechnen lernten. "Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann."
Die DLRG ist den Angaben nach mit mehr als 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt und der größte private Anbieter von Schwimmkursen in Deutschland.