Bayern
Medizinstudium: Zweites Examen verschoben
3. April 2020, 15:33 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 16:33 Uhr
Angesichts der Corona-Pandemie wird der Zweite Abschnitt der Ärztlichen Prüfung auf das nächste Jahr verschoben. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hingewiesen. Huml betonte am Freitag in München: "Bayern setzt damit eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums um. Klar ist: Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber es gibt wichtige Gründe für die Verschiebung - vor allem mit Blick auf das Infektionsrisiko."
Die Ministerin hob hervor: "Klar ist aber: Medizinstudierende in Bayern sollen sich angesichts der Corona-Pandemie auch ohne das Zweite Staatsexamen sofort in der Gesundheitsversorgung einbringen und gleichzeitig ihr Studium erfolgreich fortsetzen können. Durch den unmittelbaren Start in das Praktische Jahr leisten sie so schon vor dem eigentlichen Start in das Berufsleben als Ärztin oder Arzt einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus."
Huml, die selbst approbierte Ärztin ist, ergänzte: "Es ist mir bewusst, dass wir den Studentinnen und Studenten damit viel abverlangen. Sie haben sich monatelang auf die Prüfungen vorbereitet und stehen in den Startlöchern. Ich hoffe aber auf das Verständnis von allen Beteiligten. Mit dieser Regelung können wir die Prüflinge und aufsichtführenden Personen in der aktuellen Situation schützen und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Ausbildung unseres Nachwuchses nicht von Covid-19 gebremst wird."
Die Ministerin unterstrich: "Schon jetzt verdient der engagierte Einsatz der Medizinstudierenden gegen die Corona-Pandemie große Anerkennung. Allein zur Unterstützung der örtlichen Gesundheitsämter haben sich 450 Studentinnen und Studenten gemeldet. Auch beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sind bereits 50 Studierende in der Coronavirus-Hotline tätig. Ferner werden voraussichtlich ab nächster Woche weitere 80 Studierende in Bayern bei der telefonischen Befragung von Covid-19-Infizierten und deren Kontaktpersonen eingesetzt. Diese hatten sich über eine bundesweite Ausschreibung des Robert Koch-Instituts beworben."