Bilanz

Logistikkonzern Dachser auch 2022 mit hohem Umwachswachstum

In der Conona-Krise konnte der Logistiker Dachser ein zweistelliges Umsatzwachstum verbuchen. Die Pandemie ebbt ab und damit nun auch das Wachstum. Das Familienunternehmen bleibt aber zuversichtlich.


sized

Die Firmenzentrale der DACHSER Group.

Der Logistikkonzern Dachser hat trotz rückläufiger Sendungszahlen seinen Umsatz zweistellig gesteigert. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um fast 15 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. "Wir sind dabei, in eine neue Liga vorzustoßen", sagte Konzernchef Burkhard Eling am Donnerstag in München. Für die Zukunft rechnet er aber mit einem gebremsten Wachstum.

2022 sei somit ein weiteres Rekordjahr für Dachser, binnen zwei Jahren sei der Umsatz um 45 Prozent gewachsen. Ergebniszahlen gab das weltweit aktive Familienunternehmen aus Kempten im Allgäu wie auch in der Vergangenheit nicht bekannt.

Die guten Zahlen begründete Eling mit dem hohen Preisniveau im Transportgewerbe. Dieses Niveau sei durch die störungsanfälligen Lieferketten und knappe Kapazitäten begründet gewesen. Auch die sprunghaft gestiegene Inflation habe den Umsatz getrieben. Bei den Sendungszahlen verzeichnete Dachser einen Rückgang um 2,9 Prozent auf etwa 81 Millionen Sendungen, das Transportgewicht blieb dabei mit knapp 43 Millionen Tonnen etwa gleich.

Der Unternehmenschef sagte, dass ab Herbst 2022 "eine deutliche Normalisierung des Geschäftes" stattgefunden habe. Insbesondere bei der See- und Luftfracht habe es sinkende Raten gegeben. Dennoch blieb Eling optimistisch. Für das laufende Jahr rechnet er allerdings nur noch mit einem Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Die Investitionen will das Unternehmen 2023 im Jahresvergleich von 196 auf 300 Millionen Euro steigern. Zum Jahresbeginn habe Dachser bereits einen Lebensmittellogistiker in den Niederlanden sowie eine Luft- und Seefrachtspedition in Australien übernommen.

Mit einer weiteren Digitalisierung sowie einem besseren Klimaschutz will das Unternehmen sein Angebot ausbauen. Beim Einsatz von E-Lkw sei die Ladeinfrastruktur die Herausforderung, meinte der Vorstandschef. Elektro-Transporter sieht er künftig insbesondere im Nahbereich im Einsatz, auf der Langstrecke würden Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle bevorzugt. Eine völlige Abkehr von der Diesel-Technik sieht er aber erst in etwa zwei Jahrzehnten.

Die Zahl der Mitarbeiter konnte Dachser im vergangenen Jahr um 1100 auf 32.850 erhöhen, davon arbeiten mehr als 18.000 in Deutschland. Sorgen bereitet dem Logistiker aber weiterhin der Mangel an Fachkräften und gerade auch an Fahrern und Fahrerinnen für die Laster. Dies sei und bleibe einer der entscheidenden Engpässe in der Branche.