Nach Kritik an Inzidenz-Berechnung

LGL-Chef geht und wird Regierungspräsident der Oberpfalz


Walter Jonas, Präsident des LGL, räumt nach nur gut einem Jahr seinen Posten. Ab Februar soll er neuer Regierungspräsident der Oberpfalz werden.

Walter Jonas, Präsident des LGL, räumt nach nur gut einem Jahr seinen Posten. Ab Februar soll er neuer Regierungspräsident der Oberpfalz werden.

Von dpa

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist in der Corona-Pandemie stark gefordert - und aktuell wieder in der Kritik. Nach nur einem Jahr gibt es nun bereits den nächsten neuen Chef.

Nach gut einem Jahr gibt es erneut einen Wechsel an der Spitze des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Der Mediziner Prof. Christian Weidner löst Walter Jonas ab, der Regierungspräsident der Oberpfalz wird. "Er ist nicht nur ein Kenner des LGL, sondern auch als Mediziner ein versierter Experte etwa im Thema Risikobewertung", lobte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) den 50-Jährigen am Dienstag in München. Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) sieht in Weidner einen "äußerst kompetenten neuen Behördenleiter".

Weidner, der Humanmedizin und Physik studiert hat und zuletzt die Stabsabteilung im LGL leitete, wird das Ruder zum 1. Februar 2022 übernehmen. An diesem Tag tritt Jonas als Nachfolger von Axel Bartelt, der in den Ruhestand geht, sein Amt als Regierungspräsident der Oberpfalz an. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Jonas war seit August 2020 Leiter und seit November 2020 Präsident des LGL - er hatte das Amt damals übernommen, als der langjährige Behördenchef Andreas Zapf kurzfristig ins Gesundheitsministerium wechseln musste.

Das LGL steht seit kurzem wegen der Berechnung der Corona-Inzidenz aufgeschlüsselt nach Geimpften und Ungeimpften in der Kritik. Im Kern geht es um die Frage, ob es legitim ist, Personen mit unbekanntem Impfstatus der Gruppe der Ungeimpften zuzuschlagen - auch wenn diese mittlerweile einen sehr großen Teil ausmachen. Jonas hatte das Vorgehen seiner Behörde wiederholt aus fachlicher Sicht verteidigt.

Die Landtags-FDP nannte Jonas am Dienstag nun ein "Bauernopfer". In Regierungskreisen wurde allerdings betont, dass das Verfahren zur Besetzung der beiden Regierungspräsidenten-Posten schon länger laufe. Denn es gibt noch eine Personalie: Ebenfalls zum 1. Februar wird Konrad Schober neuer Regierungspräsident von Oberbayern. Schober, zuletzt im Innenministerium tätig, folgt auf Maria Els, die in den Ruhestand geht.