Toter Junge in der Donau

Kripo ermittelt weiterhin weltweit wegen Kinderleiche


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Auch zweieinhalb Jahre nach der Entdeckung des toten Kindes hoffen die Ermittler noch auf die Lösung des Falls. (Archivbild)

Von dpa

Mehr als zweieinhalb Jahre nach der Entdeckung eines toten Buben in der Donau im Raum Ingolstadt versucht die Kripo immer noch, den Fall zu lösen. Mehrere Beamte würden weiterhin intensiv daran arbeiten und Spuren abklären, sagte Andreas Aichele vom Ingolstädter Polizeipräsidium. Der Fall sei noch lange kein "Cold Case", wie die Polizei ungeklärte Verbrechensfälle bezeichnet.

Laut Aichele wird weltweit ermittelt, um die Identität des unbekannten Jungen zu klären. Dies führe auch dazu, dass sich die Untersuchung in die Länge ziehe. "Es dauert mitunter sehr lange, bis man Rückmeldung aus den Ländern bekommt." Die Fahnder hoffen unter anderem darauf, dass ein offener Vermisstenfall zu dem toten Kind passen könnte.

Interpol hat inzwischen ebenfalls eine Fahndungsseite "The boy in the Danube" (Der Junge aus der Donau) im Internet, der Fall war bereits in der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst". Außerdem wurde ein rekonstruiertes Bild des Kindes auf Informationsmonitoren in ganz Deutschland, beispielsweise in Bahnhöfen, gezeigt. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 15.000 Euro ausgesetzt.

Ein Kanufahrer hatte im Mai 2022 den verpackten und mit einem Pflasterstein beschwerten Körper des Kindes bei Großmehring östlich von Ingolstadt aus dem Fluss gezogen. Der Leichnam lag vermutlich schon eine längere Zeit im Wasser.

Seit der Entdeckung versucht die Kripo mit großem Aufwand, die Identität des Buben und das mutmaßliche Gewaltverbrechen zu klären. Die Staatsanwaltschaft beauftragte spezialisierte Rechtsmediziner, das Gesicht des Jungen zu rekonstruieren. Nach den bisherigen Erkenntnissen war er fünf oder sechs Jahre alt, hatte braune Haare, war 110 Zentimeter groß und etwa 15 Kilogramm schwer.

Aktuell warten die Ermittler auch noch Gutachten ab, die weitere Hinweise bringen könnten. Darin geht es laut dem Polizeisprecher beispielsweise um die Fließgeschwindigkeit der Donau. So soll herausgefunden werden, wie weit das tote Kind eventuell mit der Strömung weggetrieben wurde. Dadurch erhoffen sich die Kriminalbeamten Aufklärung darüber, wo genau die Leiche in den Fluss geworfen wurde.


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