Luxuskaufhäuser

Kreise: Mietverträge für Oberpollinger und Alsterhaus stehen


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Der Fortbestand des Alsterhauses ist gesichert.

Von dpa

Der Fortbestand der zur KaDeWe-Gruppe gehörenden Warenhäuser Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg ist gesichert. Für beide Häuser sei ein neuer Mietvertrag zu marktüblichen Konditionen mit dem Insolvenzverwalter des früheren Eigentümers unterschrieben worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen.

"Damit haben wir im Rahmen der Generalstrukturierung der KaDeWe-Group einen weiteren, bedeutenden Meilenstein erreicht, um den Geschäftsbetrieb auf die neue Betreibergesellschaft übertragen zu können", heißt es in einem Brief der Geschäftsführung der Gruppe an die Beschäftigten. Das Schreiben liegt der dpa vor.

Die Einigung geht demnach auch mit einem Stellenabbau einher, der besonders die Verwaltung der KaDeWe-Gruppe trifft. 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten dort gehen, heißt es in dem Brief.

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Auch für den Oberpollinger in München wurde ein neuer Mietvertrag vereinbart.

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Für das KaDeWe war der Fortbestand schon seit längerem gesichert (Archivfoto).

In den Häusern selbst sollen wenige Stellen abgebaut werden. Das betrifft den Informationen zufolge vor allem das KaDeWe in Berlin mit rund 30 Arbeitsplätzen. Einzelne weitere wegfallende Stellen entfallen auf das Alsterhaus und den Oberpollinger. Insgesamt arbeiten an allen drei Standorten dem Schreiben zufolge knapp 1400 Menschen.

Über den Stellenabbau hinaus ist das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) von der Einigung nicht berührt. Hier gibt es schon länger einen Mietvertrag.

Mit der neuen Betreibergesellschaft meint die Geschäftsführung des KaDeWe die thailändische Central Gruppe. Sie hatte im Juni den Geschäftsbetrieb der drei Luxuskaufhäuser in München, Hamburg und Berlin komplett übernommen. Schon vorher hielt sie 50,1 Prozent an der KaDeWe-Gruppe.

Der verbleibende Anteil gehörte zum zusammengebrochenen Signa-Firmengeflecht des österreichischen Investors René Benko. Im Januar hatte die KaDeWe-Gruppe Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Geschäftsbetrieb in den Kaufhäusern läuft aber weiter.

Sowohl der Oberpollinger als auch das Alsterhaus in Hamburg fielen in die Insolvenzmasse von Signa. Die Gruppe Central verhandelte deshalb mit dem Insolvenzverwalter über geringere Mieten. Für das KaDeWe in Berlin war das nicht nötig. Das Gebäude hatte Central im April nach Senatsangaben für eine Milliarde Euro selbst übernommen.

Die Central Group ist ein Mischkonzern im Besitz der Familie Chirathivat, die zu den reichsten Familien Thailands zählt. Forbes schätzte ihr Vermögen 2023 auf 12,4 Milliarden Dollar (11,4 Mrd. Euro).

Die Gruppe mit Sitz in Bangkok betreibt Supermärkte, Kaufhausketten, Hotels und Restaurants. Neben ihren Anteilen an Warenhäusern in Deutschland ist die Central Group im Ausland unter anderem an La Rinascente in Italien, Selfridges in Großbritannien und Globus in der Schweiz beteiligt.

Der Oberpollinger, 1905 eröffnet, sieht sich heute als Departmentstore, orientiert auch an internationaler Kundschaft. Im 1912 als Warenhaus Hermann Tietz eröffneten Alsterhaus schauten sich 75 Jahre später auch Prince Charles und Lady Diana um. Das 1907, in der Nähe des Kurfürstendamms eröffnete KaDeWe ("Kaufhaus des Westens") in Berlin wurde in der Nachkriegszeit zum Sinnbild für Konsum und Kaufkraft.

728 Millionen Euro Umsatz machten die drei Häuser im Geschäftsjahr 2022/2023 nach Unternehmensangaben. Größter Umsatzbringer ist das KaDeWe.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.