Bayerischer Seenotretter
Kapitän Reisch: Verhandlung in Italien über Strafbefehl
16. Juni 2021, 11:51 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 13:32 Uhr
Vor weniger als zwei Jahren, im September 2019, steuerte er sein Schiff mit mehr als 100 Flüchtlingen in einen italienischen Hafen und bekam einen Strafbefehl - nun soll der Fall von Kapitän Claus-Peter Reisch aus Landsberg am Lech in Italien verhandelt werden.
Ein Gericht in Ragusa auf Sizilien solle am Mittwoch über den Strafbefehl von 300.000 Euro verhandeln, sagte Reisch der Deutschen Presse-Agentur. Der Kapitän war im September 2019 mit dem Schiff "Eleonore" nach einer Blockade auf dem Meer in einen sizilianischen Hafen eingefahren, obwohl ein Hafenverbot des einstigen Innenministers Matteo Salvini galt. "Den Strafbefehl hat man mir im Hafen von Pozzallo in die Hand gedrückt. Dagegen habe ich Widerspruch eingelegt", sagte Reisch. Zuvor hatte auch der Bayerische Rundfunk berichtet.
Er selbst sei zu dem Termin am Mittwoch nicht geladen, aber seine Anwälte seien vor Ort. Drei vorher angesetzte Termine seien ausgefallen. Er wisse nicht, ob es am Mittwoch eine Entscheidung gebe. Reisch ist in der Seenotretterszene bekannt. In Malta stand er vor Gericht, weil er das Schiff "Lifeline" mit mehr als 230 Migranten im Juni 2018 in maltesische Gewässer gesteuert hatte. Er wurde letztlich freigesprochen.