Fußball
Kampf gegen Schiedsrichter-Mangel: Mehr Geld für Referees
27. März 2023, 16:47 Uhr aktualisiert am 28. März 2023, 20:43 Uhr
Bayerns Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bekommen ab der neuen Saison mehr Geld. So erhalten Unparteiische künftig durchschnittlich 52,93 Euro statt bisher 33,62 Euro pro Spielleitung. Die Anhebung der Spesen hat der Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) laut Mitteilung vom Montag einstimmig beschlossen.
Der Spesensatz für Assistentinnen und Assistenten wird im Mittel von 25,83 Euro auf 36,11 Euro angehoben. Im vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgerufenen "Jahr der Schiris" will der BFV damit ein Zeichen der Wertschätzung setzen und gegen den Trend sinkender Zahlen bei den Unparteiischen kämpfen.
Dem Beschluss des BFV-Vorstands vorausgegangen war ein vor fünf Jahren angestoßener Prozess unter enger Miteinbeziehung der Vereine. "Die Anpassung der Spesen kann aber nur der Anfang sein", sagte BFV-Präsident Christoph Kern.
Umgang und Anerkennung der Leistungen der Schiedsrichter spiele ebenfalls eine entscheidende Rolle, nicht nur das Geld. Es könne nicht sein, dass viele Schiedsrichter-Talente "nach der erfolgreichen Ausbildung ihr Hobby vor allem deshalb frustriert aufgeben, weil sie es leid sind, sich regelmäßig den Diffamierungen auf unseren Sportplätzen auszusetzen", führte Kern aus.
Ebenfalls überarbeitet wurde die Ausfallgebühr bei Nicht-Erfüllung der Sollzahl, wonach Vereine gemäß dem Solidaritätsprinzip eine bestimmte Zahl an Schiedsrichtern stellen müssen. Der Kostenersatz pro fehlendem Referee beträgt künftig einheitlich 120 Euro, unabhängig von der Spielklasse.
Ohne Schiedsrichter gehe es nicht, sagte Vizepräsident Robert Schraudner, der im Präsidium für die Schiedsrichter zuständig ist. "Und hier sind wir alle gefordert: Vereine, aber auch der Verband."
Bis zum Jahresende will der DFB mit verschiedenen kleineren und größeren Maßnahmen, insbesondere mithilfe der Bezirke, Kreise, Vereine und Verbände das Thema Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen öffentlich in den Mittelpunkt rücken und Verbesserungen einleiten.
Ziel der Initiative ist zudem, der rückläufigen Zahl an Unparteiischen zu begegnen und um mehr Anerkennung für sie zu werben.