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Jacobacci über 1860: «Spieler müssen sich mehr zeigen»

Wer bringt den TSV 1860 München zurück in die Erfolgsspur? Neu-Coach Jacobacci zunächst nicht. Gegen Köln ist die Offensive das Manko.


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Maurizio Jacobacci, neuer TSV 1860-Trainer.

Den schleppenden Gang vor ihre Fankurve hätten sich die Fußball-Profis des TSV 1860 München wohl am liebsten gespart. Ein gellendes Pfeifkonzert und Schmähgesänge gehörten noch zum angenehmeren Feedback, das die Verlierer nach dem nächsten Rückschlag in der 3. Liga von ihren frustrierten Fans erhielten. Becherwürfe und derbe Beschimpfungen bildeten den unschöneren Part der Rückmeldung von den Rängen.

Von wegen Trainer-Effekt! Beim 0:1 gegen Viktoria Köln erlebte Maurizio Jacobacci ein bitteres Debüt im Grünwalder Stadion. Die zähe und von vielen internen Querelen begleitete Trainerlösung brachte zunächst nicht den erhofften Erfolg. Wie der Weg aus der sportlichen Krise gelingen soll, wusste am Samstag niemand. Ratlos blickten die Spieler ins Leere.

Keine Punkte, aber immerhin wichtige Erkenntnisse für die nächsten Wochen nahm Jacobacci trotzdem mit aus der Partie. "Wir müssen die Abläufe und die Laufwege verbessern, präziser spielen und uns mehr zutrauen. Außerdem müssen sich die Spieler mehr zeigen, den Ball fordern", sagte der gebürtige Schweizer mit italienischem Pass.

Dass die ambitionierten "Löwen" einst den Aufstieg als klares Saisonziel ausgerufen hatten, klingt mittlerweile wie eine lustige Anekdote von früher. Nur ein Sieg seit Oktober, ein Tor in den letzten vier Spielen - die "Löwen"-Psyche ist mehr als angeknackst. Das mangelnde Selbstvertrauen macht sich besonders im Spielaufbau bemerkbar. Kein Tempo, keine Spritzigkeit, dafür unzählige Ungenauigkeiten. Mittelstürmer Marcel Bär wurde so gut wie gar nicht in Szene gesetzt. Wer soll die "Löwen" retten? Jacobaccis Einstand begann mit der zehnten Saisonniederlage.

Inmitten der Krisenstimmung sprach Stefan Lex von einem Hoffnungsschimmer. "Wir haben mit dem Ball bessere Lösungen gehabt als die letzten Wochen und eigentlich das Spiel bestimmt", befand der Kapitän. Den Glauben habe Jacobacci schon ein Stück weit ins Team zurückgebracht. "Da hat er einen guten Ansatz. Wir müssen uns über Kleinigkeiten Sicherheit holen", forderte Lex.