Polizeistatistik

Immer mehr Hasskriminalität - hohe Aufklärungsquote


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In Bayern wächst die Zahl an Straftaten bei der sogenannten Hasskriminalität massiv an. (Symbolbild)

Von dpa

Die Gesamtzahl der Straftaten im Bereich Hasskriminalität ist in Bayern in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Von 2019 bis 2023 registrierte die Polizei ein Plus von rund 84 Prozent. Das geht aus einem Lagebild hervor, das Innenminister Joachim Herrmann, Sozialministerin Ulrike Scharf und Justizminister Georg Eisenreich (alle CSU) heute in München vorstellen wollen. Die bayerische Staatsregierung hat dem Verbrechensphänomen seit Jahren in besonderer Weise den Kampf angesagt - im Internet wie im realen Leben.

In Summe finden sich in der Statistik für das Berichtsjahr 2023 genau 1867 Fälle von Hasskriminalität - zum Vergleich: 2019 waren es gerade einmal 1016, 2022 dann schon 1186. Wie bei anderen Verbrechen ist auch bei der Hasskriminalität von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da Opfer auch vor einer Anzeige zurückschrecken. Ein Großteil der Straftaten wurde von Rechtsextremen begangen - insbesondere Antisemitismus und Rassismus fallen hier als Motive immer wieder auf.

Trotz der besorgniserregenden Gesamtzahl der Vorfälle bietet das Lagebild aber auch Grund zur Hoffnung: So konnten im vergangenen Jahr mehr als Zweidrittel der Fälle aufgeklärt werden, insgesamt 68,08 Prozent. Dabei wurden 1372 Verdächtige von der Polizei ermittelt. Die überwiegende Mehrheit der Verdächtige waren Männer (1098).

Unter Hasskriminalität werden politisch motivierte Straftaten zusammengefasst, bei denen die Opfer wegen ihrer Nationalität, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung ins Visier von Tätern geraten. Unter die Definition fallen auch Straftaten, die auf den sozialen Status des Opfers, Behinderungen, Geschlecht, Aussehen oder die sexuelle Orientierung zurückgehen.


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