Corona in Bayern
Holetschek will Versorgung von Post-Covid-Patienten verbessern
10. August 2021, 14:28 Uhr aktualisiert am 5. April 2023, 20:01 Uhr
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will die Versorgung von Menschen mit Corona-Langzeitfolgen vorantreiben. "Wir wollen praktische Projekte und Ansätze finden, wie wir die Versorgung fördern und damit die Behandlung für Patientinnen und Patienten optimieren können", sagte Holetschek am Dienstag anlässlich eines Besuchs bei Long-Covid-Grundlagenforschern im Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen.
Die Grundlagenforschung des Instituts und die Versorgungsforschung der Förderinitiative des Freistaats ergänzten sich gut, sagte der Minister. "Ich ermutige die Einrichtungen und Krankenhäuser sowie Netzwerke und Verbünde, sich mit innovativen Projekten zu bewerben und so gemeinsam neue Versorgungsfelder zu erschließen."
Jeder zehnte Erkrankte hat geschätzt mit Spätfolgen zu kämpfen. In Bayern entspräche das derzeit rund 65.000 Menschen, bundesweit etwa 370.000. Nach Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns wurden im Freistaat im ersten Quartal 18.500 gesetzlich Versicherte mit einer Post-Covid-Diagnose ambulant behandelt. Hinzu kommen 13.500 Behandlungen nach einer akuten Erkrankung sowie etwa 500 Patienten mit Entzündungssyndromen in Verbindung mit Corona. Allerdings gibt es bisher keine offizielle Definition der Post-Covid-Erkrankung.
Holetschek hob die Ergebnisse der Grundlagenforschung am Max-Planck-Institut (MPI) hervor. Die Charakterisierung von Blutzellen ermögliche es, rasch Veränderungen dieser Zellen aufzuspüren. Der geschäftsführende Direktor des MPI, Jochen Guck, sagte, die Methode erlaube, den Zustand von Zellen zu ertasten - und eröffne so neue Möglichkeiten, nicht nur Krankheiten wie Long-Covid, sondern etwa auch Krebs besser zu diagnostizieren.
Zu Long-Covid-Symptomen zählen etwa Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Atem- und Herz-Kreislauf-Beschwerden.